BVB-Star streift Nike-Maske über Aubameyangs billiger Werbegag

Gelsenkirchen · Spiderman 2 war ein Flop. Der Superhelden-Maskenjubel von Pierre-Emerick Aubameyang entpuppte sich als billiger Werbegag.

Pierre-Emerick Aubameyang jubelt mit Nike-Maske
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Aubameyang jubelt mit Nike-Maske

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Foto: dpa, bt lof

Der Superheld fiel tief. Als sich der ebenso verfrühte wie unangemessene Derby-Maskenjubel von Pierre-Emerick Aubameyang auch noch als billiger Nike-Werbegag entpuppte, wurde sein Boss biestig. "Das ist selten dumm", schimpfte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und kündigte Konsequenzen an: "Das wird diesmal etwas schwieriger für ihn."

Aubameyang verstand die Welt nicht mehr. Er verkaufte die Aktion nach seinem 1:0 (53.) im 172. Revierderby bei Schalke 04 (Endstand 1:1) als kindliche Tollerei. "Ich und arrogant? Kommt schon Leute, das ist meine Art zu leben. Ich bin wie ein Kind, das es genießt, Fußball zu spielen", schrieb er bei Twitter. Vom Werbeeffekt: kein Wort.

Doch Spiderman 2 war ein Flop. Es stellte sich heraus: Aubameyang, der schon zwei Derby-Siege als Batman feierte, hat die Maske jüngst in einem Nike-Werbespot getragen. Darin tritt er als "The Masked Finisher" auf — als "Maskierter Torjäger". Nike, der US-Gigant der Sportartikel-Industrie, konkurriert mit dem deutschen BVB-Ausrüster Puma. "Darüber werden wir noch mal reden", sagte Watzke säuerlich.

Nike-Logo im Haar

Der BVB-Boss war nicht ohne Anlass genervt. Schließlich war Aubameyang, der so wichtig für die Mannschaft ist, bereits beim Ligaspiel gegen Bayer Leverkusen (6:2) Anfang März in dieser Richtung auffällig geworden: Er hatte sich das berühmte Nike-Logo, den "Swoosh", ins Haar rasieren und rot einfärben lassen. "Wenn der Mitbewerber sonst keine Aufmerksamkeit erregen kann, dann vielleicht so", sagte Watzke. "Aber wir spielen ja immer noch in Trikots von Puma."

Die nicht nur von Sportdirektor Michael Zorc bemühte Argumentation, bei Aubameyang gehörten Masken "eben dazu", fiel in sich zusammen. "Er soll das ruhig alle drei Jahre machen. Schöner wäre es, er hätte zwei Tore geschossen", hatte Zorc gesagt. Trainer Thomas Tuchel hielt es für "eine Sache zwischen Auba und den Fans" — zu diesem Zeitpunkt wussten allerdings beide noch nichts vom Werbe-Hintergrund.

Wie kühl die Kampagne geplant war, offenbarte am Sonntag ein Blick auf die Nike-Homepage. Startseite: Der "Masked Finisher" Aubameyang reißt sich die Maske vom Kopf. Aufforderung: Jetzt die Schuhe kaufen!

Zorc und Watzke ärgerten sich auch und besonders über die Gelbe Karte, die Aubameyang sich mit seinem Gehabe einhandelte. Es ist seine dritte. Mit einer fünften könnte er im Saisonfinale gesperrt sein, womöglich in einem "Endspiel" um die direkte Qualifikation zur Champions League.

Dann könnte es für Puma und den BVB richtig bitter werden.

(sid)
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