„Glaube nicht, dass Abbruch droht“ BVB-Manager Zorc hofft in Gladbach auf vernünftige Fans

Dortmund · Borussia Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc geht davon aus, dass es am Wochenende im Topspiel bei Borussia Mönchengladbach keine Fan-Eskalation geben wird.

 Michael Zorc.

Michael Zorc.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Mönchengladbach, Paris, Schalke - drei Partien, die es in sich haben. Drei Duelle, die viel, wenn nicht sogar alles, verändern können. Für Borussia Dortmund beginnt mit dem Topspiel des 25. Spieltags eine Zeitspanne, für die im Fußball der Begriff "Woche der Wahrheit" erfunden wurde.

"Natürlich ist es eine ganz wichtige Woche", sagte BVB-Sportchef Michael Zorc vor dem Auftritt bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky): "Es geht gegen einen unmittelbaren Konkurrenten um die ganz vorderen Plätze." Vier Tage später folgt das Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals bei Paris St. Germain (Hinspiel 2:1), bevor das Revierderby gegen den königsblauen Erzrivalen ansteht.

Doch das ist noch weit weg. Gerade in einer Phase, die über den Erfolg der gesamten Saison entscheiden kann, gilt es für den BVB um Trainer Lucien Favre Stück für Stück mit 100 Prozent Fokus abzuarbeiten. Also nur an die "Fohlen" zu denken. "Wir haben zwei Mal in dieser Saison schon gegen Gladbach gewonnen", sagte Favre. Im Pokal und in der Liga: "Wir wissen aber, dass es eine sehr gute Mannschaft ist."

Insgesamt können die Dortmunder sogar auf fast unglaubliche neun Liga-Siege in Serie gegen den aktuellen Tabellenvierten verweisen. Das wurmt den Gegner. "So eine Serie ist natürlich nicht schön, da brauchen wir nicht drumherum zu reden", sagte Gladbachs Manager Max Eberl, dessen Team gut gerüstet in eine spannende Woche mit weiteren Aufgaben gegen Köln (Mittwoch) und in Frankfurt (Samstag) startet. Das Borussen-Duell werde "sicherlich eine heiße Partie", sagte Eberl.

Dabei soll es im besten Fall ausschließlich um den Sport gehen. Um die Duelle zwischen Dortmunds Super-Einkauf Erling Haaland und der Abwehr der Gastgeber um Matthias Ginter zum Beispiel. "Er ist sehr flexibel und hat eine unglaublich hohe Qualität, ähnlich wie Robert Lewandowski", sagte Ginter dem Kicker über Haaland. Gladbachs Trainer Marco Rose kennt den Norweger bestens aus der gemeinsamen Zeit in Salzburg: "Erling hat ein gutes Näschen, Tempo und Wucht", sagte er.

Doch nicht nur das Geschehen auf dem Rasen steht im Blickpunkt, auch das Verhalten der Ultras werden beide Parteien genau verfolgen. In Mönchengladbach hatten die jüngsten Anfeindungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp vor zwei Wochen ihren Anfang genommen.

Nun hoffen alle auf einen vergleichsweise ruhigen Abend. Man habe "mehrere Gespräche mit der Fanszene geführt", sagte Gladbachs Mediendirektor Markus Aretz. Auch in Dortmund gab es einen Austausch mit den Fans, Zorc ist sich recht sicher, "dass wir einen Spielverlauf sehen, bei dem kein Spielabbruch droht."

Es wäre auch zu schade um das Topspiel, bei dem sowohl Gladbach als auch der BVB ihre großen Ambitionen untermauern wollen. Der Verlierer wird dagegen im Meisterrennen wohl kaum noch eine Rolle spielen.

(pabie/dpa)
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