BVB-Stars schwärmen vom neuen Trainer Reus und Götze sollen unter Favre wieder glänzen

Düsseldorf · Borussia Dortmund geht abermals mit einem neuen Trainer in eine neue Spielzeit. Unter Lucien Favre sollen die Schwarz-Gelben zurück zu alter Stärke finden. Vor allem ein Duo könnte von der Arbeit mit dem Schweizer profitieren.

 BVB-Trainer Lucien Favre.

BVB-Trainer Lucien Favre.

Foto: dpa/Nicola Pitaro

Am Mittwoch ist Borussia Dortmund ins Trainingslager nach Bad Ragaz aufgebrochen. Nach der neuntägigen PR-Reise in die USA beginnt für das Team von Trainer Lucien Fave nun in Österreich die intensive Phase der Vorbereitung auf die neue Saison.

Eine Saison, die bei Null startet und vor der ganz Dortmund hohe Erwartungen hat. Der Grund: Trainer Lucien Favre.

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Nach einer durchwachsenen Spielzeit unter den Trainer Peter Bosz und Peter Stöger soll Favre den BVB wieder zur alten Stärke führen. Mit einem klaren Plan. Der 60-Jährige weiß genau, wie er den BVB künftig spielen lassen will. Dominanten Ballbesitzfußball mit hoher Spielkontrolle. „Wir müssen aber auch Konter beherrschen“, sagte Favre bei seiner Vorstellung. „Eine Mannschaft, die nicht kontern kann, ist keine große Mannschaft.“

Eine klare Philosophie, auf die man sich beim BVB freut. „Seine Teams hatten immer eine klare Struktur und eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive“, sagt Sportdirektor Michael Zorc: „Dazu macht er einzelne Spieler und damit die gesamte Mannschaft besser.“

Vor allem zwei BVB-Stars dürften besonders auf den Favre-Effekt setzen: Marco Reus und Mario Götze. Favre sei „fachlich und menschlich der beste Trainer, den ich je hatte“, sagt Reus. „Was ich bislang gesehen habe, ist Wahnsinn. Er zeigt Dir, wie du verteidigen sollst, wo Du richtig stehst, welchen Fuß des Mitspielers Du anspielen musst.“ Der Nationalspieler arbeitete bereits bei Borussia Mönchengladbach mit dem Schweizer zusammen. Unter Favre lieferte Reus in der Saison 2011/12 im Wochentakt Top-Leistungen ab. 18 Tore erzielte Reus damals in der Bundesliga, treffsicherer war er nie. Hinzu kamen 12 Vorlagen. Zahlen, die der 29-Jährige nur in seiner Anfangszeit beim BVB bestätigen konnte - auch, weil er immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde.

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Vor zwei Jahren verpasste Reus aufgrund einer Schambeinentzündung große Teile der Hinrunde. Ein Kreuzbandriss kostete ihn vor einem Jahr die Vorbereitung und große Teile der Saison. Die Saison unter Favre wird somit auch für ihn der x-te Neustart. Der Mittelfeldspieler ist sich seiner Stellung im Team und Verantwortung bewusst. „Ich will vorangehen“, sagt Reus.

Wieder angreifen möchte auch Götze. Der 26-Jährige steht vor einer wegweisenden Saison. Seit seiner Rückkehr vom FC Bayern München läuft Götze noch immer den Erwartungen hinterher. Viele Verletzungen und seine länger andauernde Formkrisen brachten den Offensivspieler gar um das WM-Ticket. Mit Hilfe von Favre will Götze nun wieder seine Topform erreichen.

Bereits in den ersten Wochen in der Vorbereitung wurde deutlich, dass Götze im System von Favre eine zentrale Rolle einnehmen könnte. Im ersten Testspiel bei Austria Wien (1:0) bestimmte der neue BVB-Coach den 26-Jährigen zum Kapitän und bot ihn im defensiven Mittelfeld als einen von zwei Sechsern auf. Eine für Götze bis dato ungewohnte Position, der für gewöhnlich im zentralen offensiven Mittelfeld zu Hause ist. Doch dank seiner Technik und Ballsicherheit konnte er das Spiel der Schwarz-Gelben ankurbeln und den Rhythmus bestimmen. Dazu holte sich der Weltmeister von 2014 die Bälle bisweilen tief in der eigenen Hälfte ab, um sie zu verteilen. Ob Götze diese Position auch in der Saison einnehmen wird, ist aber noch unklar.

Das entgegengebrachte Vertrauen tut Götze sichtbar gut. Seine Auftritte während der USA-Reise des BVB waren weitere Anzeichen dafür, dass er sich wieder auf einem guten Weg befindet. Vor dem Saisonstart gibt sich Götze aber betont zurückhaltend. Zwar lobte der BVB-Star die Arbeit unter dem neuen Coach. Dennoch bremste er ein wenig die frühe Euphorie, die rund um den Revierklub entstanden ist. „Wir können das relativ gut einordnen“, zitiert der „kicker“ Götze. „Die Mannschaft wird Zeit brauchen, sich zu finden.“ Zeit, die das Team im Trainingslager bekommt. In Bad Ragaz wird es eine Woche lang vornehmlich darum gehen, die taktische Marschroute von Favre zu verinnerlichen.

Das erste Pflichtspiel unter Favre findet am 20. August in der 1. Runde des DFB-Pokals beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth statt. Eine Woche später empfängt der BVB mit RB Leipzig zum Saisonauftakt einen direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze.

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