Borussia Dortmunds Hoffnungsträger Reus soll für die Trendwende sorgen

Köln/Düsseldorf · Der Nationalspieler steht wahrscheinlich in der Startelf der Dortmunder beim Aufsteiger 1. FC Köln.

 Beim Comeback zu Beginn der Meisterschaft vertrat Marco Reus den neuen Kapitän Mats Hummels.

Beim Comeback zu Beginn der Meisterschaft vertrat Marco Reus den neuen Kapitän Mats Hummels.

Foto: dpa, skh kde

Marco Reus kennt das schon. Zum zweiten Mal in dieser noch so jungen Saison kommt der Nationalspieler nach einer langen Verletzungspause zurück in die Mannschaft von Borussia Dortmund. Der Angreifer soll heute beim 1. FC Köln (15.30 Uhr/Live-Ticker) zu einer Trendwende beitragen. Sein Team hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Trainer Jürgen Klopp hat die 0:1-Niederlage gegen den Tabellenletzten Hamburger SV zum Tiefpunkt der Saison erklärt. Es kann (und soll) also nur noch besser werden.

Marco Reus – Gladbach-Retter, BVB-Held, verhinderter Weltmeister
31 Bilder

Das ist Marco Reus

31 Bilder
Foto: AP/Martin Meissner

Dagegen haben vor allem die Kölner etwas. Sie sind nach einer kleinen Niederlagen-Serie in der Nähe der Abstiegszone angekommen und zumindest bis zu diesem Spieltag Tabellennachbarn der hochdekorierten Dortmunder. Deshalb sagt Klopp: "Es geht darum, wer seine aktuellen Probleme am besten lösen kann."

Der Kölner Vizepräsident Toni Schumacher hat seinem Team auf dem Weg aus der vielzitierten "Ergebniskrise" die vergleichsweise altertümlichen Tugenden empfohlen. "Wir haben auch gegen Top-Gegner wie Dortmund nichts zu verschenken", sagte er der "Bildzeitung", "da können sie in der Champions League gern zaubern, wie sie wollen. In Köln sollen sie erst mal spielen. Und das sollte ihnen wehtun." Dass neben Reus wohl auch Henrikh Mkhitaryan in die Dortmunder Startelf zurückkehren wird und Ilkay Gündogan nach einer mehr als ein Jahr währenden Wettkampfpause zumindest wieder auf der Bank sitzen kann, beeindruckt weder den ehemaligen Nationaltorwart Schumacher noch den Kölner Trainer Peter Stöger. "Ob Dortmund mit dem Weltklassespieler A oder mit dem Weltklassespieler B antritt, das macht keinen Unterschied", erklärte der Coach.

Marco Reus verletzt sich gegen Armenien – WM-Aus!
9 Bilder

Reus verletzt sich gegen Armenien – WM-Aus!

9 Bilder
Foto: dpa, te hak

Er weiß natürlich, "dass wir einen sehr guten Tag haben müssen", wenn es zum Erfolg über den BVB reichen soll. Immerhin hält Stöger einen Sieg für nicht ausgeschlossen. Er hat zwar eine hohe Meinung von der Dortmunder Spielkultur, schätzt den Champions-League-Teilnehmer allerdings sicher nicht so hoch ein wie den wieder mal allen davoneilenden FC Bayern München. Dem Meister unterlag der Neuling vor ein paar Wochen im eigenen Stadion mit 0:2, und es lag eine Klasse zwischen den beiden Mannschaften.

Gegen die Münchner ließ Stöger sehr defensiv spielen. Ob das gegen die Dortmunder ebenfalls seine Taktik sein werde, wollte er allerdings nicht verraten. "Man kann Dortmund und Bayern nicht vergleichen", sagte er. Vermutlich wird er dennoch versuchen, mit einer abwartenden Haltung das "Gegenpressing" des BVB zu verhindern. Kaum ein Team in Europa ist in der Lage, so schnell zu kontern wie die Borussia. Das hat sich herumgesprochen. Und wenn das Dortmunder Umschaltspiel funktioniert, wird es für jeden Gegner schwer.

Teuerste deutsche Fußballer: Kai Havertz, Timo Werner, Leroy Sané
24 Bilder

Die teuersten deutschen Fußballer

24 Bilder
Foto: AP/Martin Meissner

Kevin Großkreutz, der in der Nationalmannschaft bei den Begegnungen mit Irland und in Polen eine schöpferische Pause erhalten hat, ist überzeugt davon, dass sein BVB bereits in Köln in die Erfolgsspur zurückfinden wird. "Wir werden wieder unser Ding machen", versicherte er. Und da stört es ihn selbstverständlich nicht, dass er den Kölnern in allen anderen Spielen die Daumen drückt. Wenn er Zeit hat, erlebt er die Kölner Partien gern mal live. Der FC ist sozusagen sein Zweitklub. Den Aufstieg begleitete er mit angemessener Begeisterung.

Seine Dortmunder Kollegen haben aus anderen Gründen gute Erinnerungen an Treffen mit den Kölnern. In deren Abstiegssaison 2012 gewannen die Dortmunder ihre Spiele mit 5:0 und 6:1. Von einer Wiederholung träumt Trainer Klopp aber (noch) nicht. "Es geht darum, dort zu punkten", betonte der Trainer, "und nicht Köln am Nasenring durchs eigene Stadion zu führen." Der Gastgeber richtet sich einstweilen gemütlich in der Außenseiterrolle ein und gibt den Dortmundern den Druck. "Wir wollen am Ende Platz 15 erreichen. Da sind wir voll im Soll", stellte Schumacher fest. Tatsächlich: Köln ist Tabellenvierzehnter.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort