Favre bei Borussia Dortmund im Gespräch "Die Bundesliga ist attraktiv"

Düsseldorf · Thomas Tuchel bereitet Borussia Dortmund derzeit auf "zwei Endspiele" vor. Es dürften seine letzten beiden Spiele als BVB-Trainer sein. Lucien Favre könnte sein Nachfolger werden.

Lucien Favre im Stadion von Borussia Dortmund.

Lucien Favre im Stadion von Borussia Dortmund.

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Thomas Tuchel bereitet Borussia Dortmund derzeit auf "zwei Endspiele" vor. Es dürften seine letzten beiden Spiele als BVB-Trainer sein. Lucien Favre könnte sein Nachfolger werden.

Dortmund (SID) Temperaturen über 20 Grad, dazu einige Stunden Sonnenschein: Das Wetter in Dortmund am Dienstag konnte mit dem an der Côte d'Azur durchaus mithalten. Von den äußeren Bedingungen wird Lucien Favre einen Wechsel vom Mittelmeer ins Ruhrgebiet allerdings nicht abhängig machen. In erster Linie dürfte den ehemaligen Trainer von Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga reizen.

Laut Bild-Zeitung ist sich Borussia Dortmund mit dem Coach vom französischen Tabellendritten OGC Nizza weitgehend einig. Der Schweizer könnte demnach als Nachfolger von Thomas Tuchel einen Einjahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison bei den Westfalen erhalten. "Die Bundesliga ist attraktiv, die Stadien sind immer voll", sagte Favre zuletzt beim "Sportbuzzer Fantalk 3.0".

Die BVB-Gerüchte wollte der 59-Jährige indes auch am Dienstag nicht kommentieren. Bei einem Empfang der Mannschaft nach dem dritten Rang in der Ligue 1 in der Villa Massena erklärte Favre kurz angebunden: "Ich will nicht darüber reden."

Auf der Nizza-Homepage sprach Favre in einem Interview sogar über die neue Saison mit der anstehenden Champions-League-Qualifikation. "Jeder weiß, dass es sehr viele Spiele gibt. Es wird verrückt, es fängt früh an", sagte Favre.

In Dortmund hätte er dieses Problem möglicherweise nicht. Tuchel bereitet die Schwarz-Gelben derzeit auf "zwei Endspiele" vor. Am Samstag soll gegen Werder Bremen der direkte Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse perfekt gemacht, im Finale des DFB-Pokals am 27. Mai in Berlin gegen Eintracht Frankfurt der Endspiel-Fluch gebannt werden. Der BVB hat drei Pokalfinals in Serie verloren.

"Echte Liebe" hat sich nie entwickelt

Doch auch wenn Tuchel beide Ziele erreicht, dürfte er den Klub im Sommer ungeachtet seines Vertrags bis 2018 verlassen. Das Verhältnis zu den Verantwortlichen um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gilt als zerrüttet, zwischen den Verantwortlichen herrscht Funkstille. "Echte Liebe" hat sich nie entwickelt.

Favre werden trotz eines bis Juni 2019 laufenden Vertrags in Nizza derzeit die größten Chancen auf Tuchels Nachfolge eingeräumt. Laut französischen Medien hat er zwar keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag fixiert, ein vorzeitiger Abschied aber sei ihm bei entsprechender Anfrage zugesichert worden.

Allerdings müsste sich Dortmund mit den Verantwortlichen des südfranzösischen Klubs auf eine Ablösesumme einigen - in Frankreich ist eine Summe von vier bis fünf Millionen Euro im Gespräch. "Wenn es einen Verein geben sollte, der interessiert ist, müsste er mit uns diskutieren", sagte OGC-Präsident Jean-Pierre Rivere: "Das ist aber derzeit nicht der Fall." Er soll dennoch bereits Kontakt zum derzeit vereinslosen Leicester-Meistermacher Claudio Ranieri aufgenommen haben.

Nizzas Generaldirektor Julien Fournier erklärte, Dortmund habe das Recht, an eine Verpflichtung Favres zu denken. "Er hat aber nie den Wunsch geäußert, uns zu verlassen."

Tuchel gibt sich ungeachtet der anhaltenden Diskussion weiter unbeeindruckt. Trotz des Theaters um seine Person habe er "große Lust, das Ding hier weiter zu trainieren", sagte er zuletzt bei Sky. Am Dienstag begann er mit der Vorbereitung auf das Bremen-Spiel - bei über 20 Grad.

(sid)
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