Die Nationalelf hat er bereits "geheilt" Bobic avanciert bei Hertha zum großen Hoffnungsträger

Berlin (rpo). Die Nationalelf hat er mit seinem Tor gegen Schottland bereits "geheilt", jetzt ist Fredi Bobic auch bei Hertha BSC Berlin zum großen Hoffnungsträger avanciert. Ausgerechnet im Spiel gegen seinen Ex-Klub Hannover will Bobic jetzt die schwarze Serie von Hertha beenden.

Im Duell mit seinem Ex-Klub will der "Held von Dortmund" endlich ins Schwarze treffen und die taumelnden Berliner nach 360 torlosen Minuten vom Abgrund zum Torjubel führen.

"Für Fredi Bobic war das Tor bei der Nationalelf eine Befreiung, die Selbstbewusstsein schafft. Ich prophezeie, dass Bobic auch gegen Hannover trifft", ist Herthas Manager Dieter Hoeneß überzeugt. Bislang blieb der Neuzugang des Tabellen-15. in vier Bundesliga-Spielen und einer Pokal-Partie für Hertha torlos, "doch diese Serie muss ja auch einmal ein Ende haben", meint Bobic.

Die Wiederauferstehung in der Nationalelf konnte der gebürtige Schwabe selbst lange nicht verstehen: "Hätte mir vor einem Jahr jemand erzählt, ich komme nach Dortmund zurück und schieße auch noch im Länderspiel ein Tor, ich hätte ihn für verrückt erklärt", meinte der Torjäger. Sein Treffer zum 1:0 und sein Einsatz vor dem Elfmeter-Tor durch Michael Ballack zum 2:0 gegen Schottland hatten für das DFB-Team das Tor zur Europameisterschaft nach Portugal weit aufgestoßen.

Führungsspieler bei Völler

In der prekären Situation nach dem 0:0-Desaster von Island und dem Ausraster von Rudi Völler vor laufender TV-Kamera war Bobic einer der Führungsspieler, die gegen Schottland das Heft in die Hand nahmen. "Diese Einstellung wünschen wir uns von ihm auch am Samstag", sagte Hoeneß. Die Bild-Zeitung taufte den Stürmer kurzerhand in "Fredi Bombic" um.

Auch der in die Kritik geratene Hertha-Coach Huub Stevens hofft nach dem tollen Comeback seines Angreifers auf einen Befreiungsschlag in der Bundesliga. Zwar beteuerte Stevens, dass er "noch nicht weiß, wer im Sturm spielt", doch Bobic dürfte nach dem Spiel gegen Schottland gesetzt sein. Auch Sturmpartner Artur Wichniarek hat sich nach seiner Knöchelverletzung rechtzeitig wieder fit gemeldet und steht genauso wie Luizao und Nando als Angreifer zur Verfügung.

Luizao trifft alten Freund

Gründlich vorbereiten konnte Trainer Huub Stevens die Mannschaft auf die schwere Aufgabe gegen die Niedersachsen nicht. 15 Spieler waren in der vergangenen Woche bei ihren Nationalmannschaften, alle kehrten jedoch am Donnerstag gesund nach Berlin zurück. Bis auf den verletzten Spielmacher Marcelinho (Fußbruch), der noch drei Wochen pausieren muss, hat der Coach nun am Samstag die Qual der Wahl.

Für Weltmeister Luizao kommt es im Spiel gegen Hannover zu einem erfreulichen Wiedersehen. 96-Neuzugang Kleber ist ein alter Freund des brasilianischen Angreifers. "Wir haben zusammen bei Corinthians Sao Paulo gespielt. Als er mich am Telefon nach Hannover befragte, habe ich ihm zu dem Wechsel geraten", erzählte Luizao. In Sao Paulo wurde "Lui" dank der Vorlagen Klebers zu einem gefragten Vollstrecker, in Berlin brachte er es in 39 Bundesliga-Spielen bislang auf zwei Treffer.

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