Ehemaliger Bundestrainer Vogts für neuen Sonder-Trainerlehrgang für verdiente Spieler

Frankfurt am Main · Der frühere Bundestrainer Berti Vogts regt eine Reform der Fußballlehrer-Ausbildung an. Er will dadurch den Stars von einst den Einstieg ins Geschäft schmackhaft machen.

 Berti Vogts (Mitte) beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Frankreich.

Berti Vogts (Mitte) beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Frankreich.

Foto: dpa/Ina Fassbender

"Warum gibt es nicht wie früher einen Sonder-Trainerlehrgang für verdiente Nationalspieler oder für Spieler, die acht, zehn oder zwölf Jahre für einen Bundesliga-Klub gespielt haben. Damit hat der DFB doch gute Erfahrungen gesammelt", sagte der 71-Jährige der Sport Bild.

Der Europameister-Trainer von 1996, der dem neuen Experten-Beirat des Deutschen Fußball-Bundes angehört, führte aus: "Ex-Spielern wie Michael Ballack kann der Einstieg in den Trainerberuf erleichtert werden, sie bleiben dem Fußball erhalten, und der Verband oder die Klubs können später auf ihren Erfahrungsschatz zurückgreifen." Weiter empfahl Vogts, dass angehende Trainer ihr Praktikum im Ausland absolvieren sollten.

Im Januar 2000 hatte der DFB schon einmal einen Sonder-Lehrgang angeboten. Zu den 19 Teilnehmern zählten unter anderen der heutige Bundestrainer Joachim Löw, sein Vorgänger Jürgen Klinsmann sowie Matthias Sammer, der Borussia Dortmund in der Saison 2001/02 zur deutschen Meisterschaft führte.

Innerhalb von sechs Monaten erwarben die Teilnehmer damals die Fußballlehrer-Lizenz. Seither gibt es kein beschleunigtes Verfahren, auch verdiente Profis müssen ein Jahr lang in der Sportschule Hennef die Schulbank drücken.

(sid/sef)
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