Slogan „Die Mannschaft“ abschaffen Vogts fordert mehr Identifikation von Nationalspielern

Bonn · Den Slogan „Die Mannschaft“ solle der DFB lieber heute als morgen abschaffen. Der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts hat über die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft gesprochen.

 Der frühere Bundestrainer Berti Vogts (Mitte) mit Joachim Löw (links) und Oliver Bierhoff (rechts).

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts (Mitte) mit Joachim Löw (links) und Oliver Bierhoff (rechts).

Foto: AP/Martin Meissner

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts fordert von den deutschen Fußball-Nationalspielern nach dem WM-Desaster wieder mehr Identifikation mit der DFB-Auswahl und im Zuge dessen einen Abschied vom umstrittenen Begriff "Die Mannschaft". Der DFB solle die Wendung "lieber heute als morgen abschaffen", schrieb Vogts (71) in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online.de.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte angekündigt, den Slogan überprüfen zu wollen. "Das ist ein negativer Begriff", meinte Vogts, "denn es ist nicht 'Die Mannschaft'. Das ist 'Die deutsche Nationalmannschaft'. Dieses Bewusstsein ist verlorengegangen und verschenkt worden. Das ist das Wichtigste, das man im Herzen tragen muss. Für eine 'Mannschaft' kann ich jede Woche spielen - auch in der Kreisliga."

Als Nationalspieler müsse man diese Identifikation auch nach außen tragen, betonte Vogts. "Für mich ist es unverständlich, wenn jemand in Zivil auf der Tribüne sitzt, wenn er verletzt ist oder aus einem anderen Grund nicht auf dem Platz steht. Da muss ich doch mit Trainingsanzug und mit dem Adler auf der Brust zeigen: Ich gehöre zur deutschen Nationalmannschaft, und wir sind ein Team."

Ungeachtet der aktuellen Debatten traut Vogts, den Bierhoff in seinen neuen "Beirat" holen will, Bundestrainer Joachim Löw den Neuanfang zu. Sein eigener Neustart nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM 1998 sei "ungleich schwerer" gewesen. "Damals gab es keine Nachwuchsakademien und dementsprechend keine Spieler, die ich anschließend hätte nominieren können. Das war ungleich schwerer als die Situation heute", äußerte er.

(sid/gic/sef)
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