"Wie blöd sind wir eigentlich?" Bernd Leno kritisiert Umgang mit Investoren im deutschen Fußball

London · Der englische Fußball ist in der Hand von Investoren. In Deutschland gibt es viel Kritik an diesem Modell. Der zum FC Arsenal gewechselte Torhüter Bernd Leno beklagt fehlenden Respekt in der Diskussion.

Nationaltorhüter Bernd Leno vom englischen Erstligisten FC Arsenal hat den in Deutschland fehlenden Respekt gegenüber Investoren im Fußball bemängelt. "Ja, hier denke ich: Wie blöd sind wir eigentlich, dass wir in Deutschland die ganze Zeit nur von Werksklub, Kommerz, RB, Bayer oder Hopp in Hoffenheim reden?", sagte der 26-Jährige im Interview mit dem kicker.

In England gebe es gefühlt in jedem Klub einen oder mehrere Investoren und trotzdem keine derartigen Diskussionen. Jeder Mensch dürfe zwar seine eigene Meinung zu Entwicklungen haben, "aber es geht um Respekt, und der ist teilweise komplett verloren gegangen", sagte Leno, der vor der Saison von Bayer Leverkusen nach London gewechselt war und dort seit der Verletzung von Stammtorhüter Petr Cech zwischen den Pfosten steht.

Als positives Beispiel für einen Investor führte Leno den verstorbenen Klubbesitzer von Leicester City, Vichai Srivaddhanaprabha, an. "Ihn haben beispielsweise alle geliebt und falls nicht, dann respektiert", sagte der gebürtige Bietigheimer.

Einen ähnlichen Umgang mit generösen Geldgebern wünscht sich Leno auch in Deutschland: "In Deutschland meinen einige Vollidioten, die für mich keine Fans sind, in jedem Spiel gegen Hoffenheim Dietmar Hopp aufs Übelste beleidigen zu müssen. Einen Mann, der mit extrem viel Geld soziale Projekte und die Gesellschaft fördert. Das ist einfach nur schade", sagte Leno.

(sid/sef)
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