Fußball-Coach packt in Kerner-Show aus Berger und der mysteriöse Stasi-Giftanschlag

Berlin (rpo). Der ehemalige Bundesliga-Trainer Jörg Berger wirft der DDR-Staatssicherheit vor, einen Giftanschlags gegen seine Person unternommen zu haben. Berger vermutet, die Stasi wollte sich damit an ihm wegen Fluchthilfe im Fall Falco Götz/ Dirk Schlegel rächen.

In der "Johannes B. Kerner Show" des ZDF am Donnerstag sagte Berger, er habe 1986 drei Wochen wegen einer Nervenentzündung im Krankenhaus gelegen. Diese sei so schlimm gewesen, dass seine Beine bis zum Knie und seine Unterarme wie taub waren. Kurz zuvor hatten sich die Spieler Falko Götz und Dirk Schlegel von DDR-Rekordmeister BFC Dynamo bei einem Europacup-Spiel in Belgrad von ihrer Mannschaft in die bundesdeutsche Botschaft abgesetzt. Der ebenfalls über Belgrad geflüchtete Berger war offenbar als Fluchthelfer vermutet worden.

"Über diese Zeit steht in meiner Stasi-Akte etwas von ?aggressivem Vorgehen? und die Bespitzelung nahm intensiv zu", sagte Berger. "Der Arzt wollte mich ein Jahr krankschreiben, weil die Krankheit undefinierbar war." Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Tode des ehemaligen Bundesliga-Profis Lutz Eigendorf habe er den ermittelnden Polizeibeamten vor vier Wochen von seiner Krankheit berichtet. Diese hätten ihm von ähnlichen Fällen mit fast genau gleichen Symptomen berichtet. "Und da wurde mir bewusst, dass ich doch mehr Glück hatte, als ich damals dachte", sagte Berger.

Eigendorf war ebenfalls aus der DDR geflüchtet und später für den 1. FC Kaiserslautern aktiv. 1983 war der einstige BFC-Fußballer bei einem Autounfall unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Derzeit laufen Ermittlungen über eine mögliche Verwicklung der Stasi in den Unfall.

(RPO Archiv)
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