"Im Sturm drückt uns der Schuh ja gar nicht" Bayern will Sükür nicht um jeden Preis

München (dpa). Der FC Bayern München hat seine Bemühungen um den türkischen Fußball-Nationalspieler Hakan Sükür offenbar verstärkt. Der Stürmer vom UEFA-Pokal-Sieger Galatasaray Istanbul bestätigte, dass er ein Angebot des deutschen Meisters erhalten hat. "Es stimmt", sagte Sükür der "Sport-Bild". Gleichzeitig berichtete Bayern-Präsident Franz Beckenbauer, dass Manager Uli Hoeneß in den vergangenen Tagen mehrfach mit dem türkischen Club gesprochen habe.

Die von den Türken geforderte Ablösesumme von rund 25 Millionen Mark lehnen die Münchner allerdings ab. "Wenn wir in einer Notsituation wären und unbedingt einen Stürmer brauchen würden, könnte man sagen: Gut, wir zahlen die 25 Millionen Mark. Aber nicht jetzt", sagte Beckenbauer der Münchner Tageszeitung "tz". Derzeit drückt die Bayern im Sturm "der Schuh ja gar nicht".

Sükür selbst will erst nach der Europameisterschaft in Belgien und den Niederlanden über seine Zukunft entscheiden. Das Interesse der Bayern ehre ihn aber sehr, erklärte der 28-Jährige. Vor allem Mehmet Scholl schätze er sehr. Türkischen Angaben zufolge sollen die Bayern dem Spieler einen mit insgesamt 15 Millionen Mark dotierten Dreijahresvertrag geboten haben.

Bislang haben sich die Münchner nach den Abgängen von Lothar Matthäus und Markus Babbel in der Defensive verstärkt. Perfekt sind die Verpflichtungen des Schweizers Ciriaco Sforza, der vom 1. FC Kaiserslautern zurück kehrt, und des Franzosen Willy Sagnol vom AS Monaco. Für beide sollen die Bayern jeweils rund zwölf Millionen Mark Ablöse gezahlt haben.

Die drängendsten Personalprobleme hat der deutsche Double- Gewinner damit für die kommende Saison gelöst. "Das würde reichen", sagte Beckenbauer, "im offensiven Bereich haben wir eigentlich keinen Bedarf". Zudem habe man starke Nachwuchskräfte im eigenen Verein. Beim letzten Freundschaftsspiel der Bayern in Bangkok hatte der Präsident die Erkenntnis gewonnen: "Die Jungen können Fußball spielen. Wir haben diese Talente. Da muss man mal den einen oder anderen rausziehen."

In der nächsten Bundesliga-Saison rechnet der Bayern-Präsident erneut mit Bayer Leverkusen als Haupt-Konkurrenten. Er erwartet auch, "dass die etablierten Mannschaften, die in der abgelaufenen Saison etwas ausgelassen haben, wie Dortmund, Schalke, Stuttgart und Bremen sich verstärken werden und wieder oben mitspielen".

(RPO Archiv)
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