Amateure eröffnen Pokalrunde Bayern-Schreck Magdeburg will ins Viertelfinale

Magdeburg (dpa). Bayern-Schreck 1. FC Magdeburg muss ins Vorprogramm. Angesichts des Hauptaktes mit fünf höherklassigen Begegnungen am Mittwoch eröffnen die drei Amateur-Mannschaften das Achtelfinale im DFB-Pokal schon am Dienstag. Dabei will der 1. FCM als einziger Oberligist nach den Prestige-Erfolgen über Cup- Verteidiger FC Bayern München und den 1. FC Köln auch gegen die ehemaligen "Euro-Fighter" vom Karlsruher SC (19.30 Uhr) wieder für Furore sorgen.

Bereits um 13.00 Uhr empfängt Nord-Regionalliga- Spitzenreiter 1. FC Union Berlin den Zweitligisten SSV Ulm. Komplettiert wird der Auftakt von Runde drei durch das Spiel VfL Wolfsburg - MSV Duisburg (19.30 Uhr).

Das Aufsehen erregende 5:3 nach Elfmeterschießen gegen den deutschen Rekordmeister ist in Magdeburg noch in aller Munde. Dass nun der KSC als Tabellenführer der Regionalliga Süd ins sanierungsbedürftige Ernst-Grube-Stadion kommt, schmeckt Trainer Eberhard Vogel eigentlich nicht. "Gegen die Bundesligisten hatten wir nichts zu verlieren. Gegen Karlsruhe ist das schon anders. Es wird eine ganz unbequeme Aufgabe", meinte der 57-Jährige sorgenvoll. Gerade rechtzeitig zum Pokal hat sich seine Elf wieder aus der sportlichen Krise geschossen: Mit 6:2 gegen Stahl Riesa gewann Magdeburg sein erstes Spiel nach dem Triumph über die Bayern.

Nicht noch einmal wird der Außenseiter so unterschätzt wie in den beiden Runden zuvor. Beim KSC wird der Trip an die Elbe ernst genommen und nicht als lustiger Betriebsausflug in den "wilden Osten" gesehen. Schon mehr als 24 Stunden vor Spielbeginn trafen die Badener per ICE in Magdeburg ein und logierten im vornehmen Park-Hotel Herrenkrug. "Die Chancen stehen 50:50", urteilte Trainer Stefan Kuntz, "Magdeburg wird den Unterschied in der Spielklasse sicherlich durch den Heimvorteil wieder wett machen." Für das einzige Amateur- Duell will der frühere Nationalspieler sein Team gegenüber dem 1:1 vom Wochenende in Siegen umstellen.

Zur untypischen Mittagszeit spielen Union und Ulm, weil die neue Flutlichtanlage in der Alten Försterei erst 5. Dezember in Betrieb geht. "Wir wollen die Ulmer wegputzen", verkündete Berlins erfolgreichster Torschütze Harun Isa selbstbewusst. Allerdings treffen die "Eisernen" auf einen bestens vorbereiteten Gegner. Ulms Trainer Hermann Gerland kennt die Union-Mannschaft aus seiner Zeit bei TeBe bestens. "Sie ist vor allem zu Hause sehr stark", erklärte Gerland, dessen Spatzen nach zuletzt drei 0:1-Niederlagen unter Mangel an Selbstvertrauen leiden. Gerland: "Leider gibt es keine Pulle Selbstvertrauen, die man spritzen kann."

Auch in Wolfsburg ist derzeit nicht alles im Reinen. Wolfgang Heimann, Mitglied im Fußball-Vorstand des VfL, hatte von Trainer Wolfgang Wolff gefordert, er müsse mehr aus der Mannschaft herausholen, weil es die beste ist, die je in Wolfsburg spielte. Zwar wurde die Kritik inzwischen als Missverständnis deklariert. Aber nach der anschließenden 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund könnte ein Pokal-Aus gegen Duisburg die Trainer-Diskussion erneut entfachen.

Fußball-Zweitligist MSV Duisburg bangt um Gustav Policella. Der 25 Jahre alte Stürmer konnte wegen einer leichten Grippe nicht am Abschlusstraing der "Zebras" teilnehmen. Dies teilte der Club am Montag mit.

(RPO Archiv)
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