Trotz Konkurrenz auf dem Transfermarkt Bayern plant derzeit keinen Börsengang

Hamburg (sid). Trotz des harten Wettbewerbs auf dem Transfermarkt plant Fußball-Rekordmeister Bayern München derzeit nicht die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. "Wir werden so lange es eben geht, auf den Gang an die Börse verzichten", sagte Manager Uli Hoeneß der Welt am Sonntag. Lediglich im Rahmen des Stadion-Neubaus sei ein Börsengang denkbar: "Das ist möglich, wenn wir das Stadion allein finanzieren müssten."

Aus grundsätzlichen Erwägungen lehnt Hoeneß allerdings eine Umwandlung der Vereinsstruktur ab. "Nach einem Börsengang hätten wir rund eine Milliarde auf dem Konto. Allein an Zinseinnahmen wären das jedes Jahr etwa 60 Millionen. 60 Millionen! Stellen Sie sich mal das Aufheulen in der Bundesliga vor", erklärte der Ex-Nationalspieler und Weltmeister von 1974.

Hoeneß nannte aber auch soziale Gründe: "Ich sehe auch kritisch, dass wir als Aktiengesellschaft einen Teil unserer Eigenständigkeit aufgeben würden. Und wir könnten weniger menschlich handeln. Dazu gehört auch, dass wir verdienten Spielern wie Gerd Müller, die einmal Probleme hatten, helfen. Als Vereinsmanager habe ich kein Problem, wenn einer fragt, was macht der Gerd Müller eigentlich genau für sein Gehalt. Als Manager einer AG schon."

Als bislang einziger Bundesliga-Verein wird Borussia Dortmund seit Oktober vergangenen Jahres an der Börse notiert. Die Schwarz-Gelben haben durch den Börsengang rund 270 Millionen Mark eingenommen und konnten zuletzt den Tschechen Tomas Rosicky für die Bundesliga-Rekordtransfersumme von 25 Millionen Mark von Sparta Prag verpflichten. Die Bayern waren im Transferpoker um den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler am Ende ausgestiegen.

(RPO Archiv)
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