Schmähplakate gegen Hopp Wie soll das nun alles weitergehen?

Meinung · Schon wieder ist Dietmar Hopp in Bundesliga-Stadien massiv beleidigt worden. Die Partie zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München stand kurz vor dem Abbruch. Doch dann demonstrierten die Vereine Geschlossenheit.

 Schiedsrichter Christian Dingert (M.) unterbricht die Partie zwischen Hoffenheim und Bayern wegen Schmähplakaten im Bayern-Block.

Schiedsrichter Christian Dingert (M.) unterbricht die Partie zwischen Hoffenheim und Bayern wegen Schmähplakaten im Bayern-Block.

Foto: AP/Michael Probst

Dietmar Hopp steht in seinem dunklen Anzug völlig nassgeregnet auf dem Platz in Sinsheim und nimmt die Solidaritätsbekundungen gerührt entgegen. Die Spieler, die Vereinsführung des FC Bayern, selbst das Schiedsrichtergespann – sie alle stehen um ihn herum. Wie eine Art Schutzschild. In den letzten 15 Minuten der Partie haben sich die Kontrahenten miteinander solidarisiert, nicht auf den Rängen, sondern auf dem Rasen. Es stand zu diesem Zeitpunkt 0:6 für den deutschen Rekordmeister. Die Spieler schoben sich nur noch entspannt den Ball hin und her und zeigten ein paar Kunststücke. Die Begegnung stand kurz vor dem Abbruch, weil wieder Plakate hochgehalten wurden, auf denen Hopp als Hurensohn verunglimpft wurde. Nun ist es natürlich kein feiner Zug, jemand anders zu beleidigen. Aber gehörte es nicht immer schon zum guten Ton im Fußballstadion, wenigstens dort mal richtig die Sau rauslassen zu dürfen? Seinen IQ auf dramatische Weise absinken zu lassen und einfach mal nach Herzenslust zu pöbeln?