Champions League 17/18 Bayern-Sieg in Glasgow: Die Pressestimmen

So berichten die Medien über den Sieg der Bayern bei Celtic Glasgow in der Champions League.
Bild: "Schwuppdijupp ins Achtelfinale. Die Bayern gewinnen in der Champions League bei Celtic Glasgow 2:1. Jupp Heynckes (74) feiert im 6. Spiel auf der Bank seinen 6. Sieg. In den letzten beiden Duellen (in Anderlecht und gegen PSG) geht's noch darum, ob Paris als Gruppensieger abgefangen werden kann. Javier Martinez (29) muss für den Halloween-Erfolg der Bayern mächtig bluten! Der Spanier erzielt in der 77. Minute per Kopf nach Alaba-Flanke den Siegtreffer. Dabei schlägt er sich die Augenbraue an der Schulter von Gegenspieler Bitton auf, blutet heftig. Mit einem dicken Pflaster kann er aber aber weiterspielen."
Süddeutsche Zeitung: "Der Baske mit Pflaster darf endlich feiern. Der Mann des Abends lag auf dem Rasen. Er war gerannt, hatte gegrätscht, sich in Bälle geworfen, in Gegenspieler, und nun hatte er auch noch kurzzeitig erfolgreich die Rolle eingenommen, um die es im Vorfeld des Spiels so lange gegangen war: die des Angreifers. Nun aber lag er am Boden, die Ärzte kamen angerannt, sie behandelten ihn, pflasterten eine Wunde über dem rechten Auge zu. Wenige Augenblicke später konnte Javi Martínez wieder aufstehen. Doch eines hatte er verpasst: das Tor zu feiern, das soeben diese Partie entschieden hatte. Sein Tor. Es war ein routinierter Auftritt des FC Bayern am Dienstagabend bei Celtic Glasgow. Manchmal braucht es eben kein Spektakel, und dennoch gibt es ein bisschen was zu feiern. In diesem Fall war die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League."
Spiegel Online: "Lewi Martínez. Im Champions-League-Duell bei Celtic mussten die Münchner Star-Stürmer Lewandowski ersetzen. Das gelang nur mäßig. Jubeln durften sie am Ende trotzdem - weil ein Sechser alle falschen Neuner übertrumpfte. Der Mann des Abends: Javi Martínez. Er setzte spät im zweiten Durchgang die entscheidende Aktion des Spiels - mit maximalem Körpereinsatz. Ein Matchwinner mit Platzwunde: lässige Halloween-Referenz und ehrfürchtige Schweinsteiger-im-WM-Finale-Hommage zugleich. Das ist die Königsklasse, fürwahr."
Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Martinez hält den Kopf hin. Auch ohne Stürmer gewinnt der FC Bayern bei Celtic Glasgow und zieht vorzeitig ins Achtelfinale der Champions League ein. Im entscheidenden Moment zeigt sich Martinez hart im Nehmen. Der Ausgleich wirkte auf die Münchner wie ein Weckruf. Sofort veränderten sich ihre Körpersprache und ihr Engagement. Nur zwei Minuten später wurden sie schon belohnt. Eine Flanke von links köpfte Martinez ins Tor der Schotten. Dabei zog er sich eine blutende Wunde zu, was er aber tapfer verschmerzte. Die letzten Minuten überstanden die Münchner sicher, weil sie diesmal nach dem Vorsprung nicht wieder locker ließen."
Spox: "FC Bayern quält sich per Blut-Kopfball weiter. Bayern-Trainer Heynckes machte schon mit der Startelf klar, wo bei den Münchnern die Priorität dieser Woche liegt: auf dem Bundesliga-Gipfeltreffen bei Borussia Dortmund am Samstag. Inspirationen gaben all diese Maßnahmen dem Spiel der Bayern aber nicht - es wirkte über weite Strecken der Partie ideen- und kreativitätslos. Den verdienten Ausgleich für Celtic durch McGregor konterte der FC Bayern nur drei Minuten später."
Eurosport: "Ohne Robert Lewandowski fehlte dem FC Bayern die gefährlichste Waffe im Angriff. Trainer Heynckes musste improvisieren, beorderte dafür unter anderem James Rodríguez nach vorne. Doch der tat sich schwer, zudem hielt Celtic aggressiv dagegen. Arturo Vidal in Kombination mit Martínez und Corentin Tolisso im zentralen Mittelfeld - es wirkte wenig strukturiert, was das Trio in der Schaltzentrale darbot. Klare Pässe, wie sie ein Sebastian Rudy hätte spielen können, fehlten, das Pressing war wild und erfolglos. Celtic konnte sich oftmals einfach mit einem langen Ball daraus befreien, gewann Raum, hatte sogar Überzahl in Kontersituationen und zeigte somit auf, wo Bayerns Schwächen immer noch liegen. Ohne Robert Lewandowski ist vorne nichts los. Ohne den Star-Stürmer klafft eine riesige Lücke im Angriff, die keiner im aktuellen Kader adäquat stopfen kann. James fühlte sich schon als "falsche 9" sichtlich unwohl, kam nur drei Mal (!) in 90 Minuten in den gegnerischen Strafraum. Eine richtige "9" ist er schon gar nicht. Gleiches gilt für Thomas Müller, der zudem noch verletzt ist - und auch für Coman, der sich mit James im Sturmzentrum abwechselte, immerhin ein Tor schoss, aber natürlich besser auf dem Flügel aufgehoben ist."
Die Welt: "Für Trainer Jupp Heynckes war der Erfolg in Glasgow der sechste Sieg im sechsten Spiel. Unter dem 72-Jährigen war es das erste Gegentor aus dem Spiel heraus. 'Der Trainer hat einiges bewegt. Und mit seiner Art und Erfahrung Impulse gesetzt. Das hat der Mannschaft gutgetan', so Ulreich. Einer von Heynckes' wichtigsten Entscheidungen seit seinem Amtsantritt ist, Javi Martínez im zentralen Mittelfeld spielen zu lassen. Der Spanier war gegen Celtic einer der besten, köpfte das 2:1. 'Er ist sehr wichtig', sagte Arjen Robben. Die Mannschaft habe nicht ihr bestes Spiel gemacht, 'aber manchmal musst du Spiele einfach überleben und gewinnen. Es war unser drittes Spiel in sechs Tagen, das darf man nicht vergessen.'"
Sport1: "Die Bayern hatten in der Anfangsphase einige Probleme gegen die kampfstarken, fußballerisch aber limitierten Schotten konstruktiv nach vorne zu spielen. Erst ein dicker Patzer der schottischen Defensive brachte Gefahr und gleich ein Tor. Nach weitem Abschlag von Ulreich verschätzten sich Dedryck Boyata und Celtic-Keeper Craig Gordan massiv. Coman sagte danke, nutzte dabei allerdings auch seine Hand. Die Bayern agierten gegen das von den Fans enthusiastisch unterstützte Celtic allerdings weiterhin zu passiv, schafften kaum mehr Entlastung und mussten einige brenzlige Situationen überstehen. 'Ich bin sehr stolz auf das Team. Wir haben defensiv gut gearbeitet, im Spiel nach vorne Lücken gefunden und sehr, sehr gut gespielt. Über die Gegentore ärgern wir uns, auf diesem Niveau wirst du eben eiskalt bestraft. Natürlich sind wir enttäuscht über die Niederlage, wir können jedoch viele positive Dinge aus diesem Spiel mitnehmen', so Celtic-Trainer Brendan Rodgers."
Sportschau: "Das Tor wirkte wie eine Adrenalinspritze - aber für Celtic. Glasgow griff nun noch vehementer an und spielte auch entschlossener nach vorne. Richtig in Bedrängnis gerieten die Bayern aber nur von Zeit zu Zeit. Etwa als David Alaba den Ball gerade noch vor Moussa Dembélé wegspitzeln konnte (30.) oder als sich Ulreich bei einem Armstrong-Schuss ganz lang machen musste (48.). Eine Viertelstunde vor dem Ende nahm die Partie dann nochmal richtig Fahrt auf. Zunächst verwertete Callum McGregor einen Traumpass von Armstrong zum Ausgleich (74.), dann köpfte Javi Martínez eine Alaba-Flanke zur erneuten Führung (77.) ein. In der Schlussphase hatte Celtic dann nichts mehr zuzusetzen, die Bayern brachten den Sieg über die Runden."
The Herald (Schottland): "Europäischer Schrecken für die Bayern, aber das tapfere Celtic scheidet aus. Jetzt ist nur noch der dritte Platz in der Gruppe B möglich, aber immerhin bereitete Celtic Bayern München einen mächtigen Halloween-Schrecken."
The Scotsman (Schottland): "Celtic hat auf der europäischen Bühne wieder etwas an Format gewonnen. Nach den klaren Niederlagen gegen Paris St. Germain und bei den Bayern in den frühen Gruppenspielen hat Celtic bewiesen, dass es an einem guten Tag mit der europäischen Elite mithalten kann."
The Sun (Schottland): "Blut, Tore und Tränen. Celtic ängstigt die Bayern an Halloween."
Daily Mail (Schottland): "Geschlagen, aber nicht unterwürfig. Der fabelhafte Forrest ragt aus einer verbesserten Celtic-Mannschaft heraus. Aber die Münchner Maestros haben das bessere Ende für sich."
Daily Record (Schottland): "Eine Niederlage, die Mut macht. Eine bittere Pille für ein starkes Celtic. Ein Horrortor reicht aus, um Torhüter Gordon eine schlaflose Nacht zu bereiten."
Daily Express (Schottland): "Keine Belohnung für mutige Schotten. Der Champions-League-Traum von Celtic endet mit einem Thriller im Celtic Park."
The Sun (England): "'Javi Halloween' lässt Bayern München den Schrecken bei Celtic überleben. Javi Martinez floss das Blut aus dem Kopf, als er den Platz nach seinem Siegtor verließ, das Celtic aus der Champions League warf."
Express (England): "Am Ende haben die Deutschen gewonnen. Das tun sie immer. Doch wenn der Herz-Schmerz über das Aus in der Champions League nachlässt, kann Celtic mit Stolz auf eine Nacht zurückblicken, in der das Gute das Schlechte deutlich überwog."