Letzte PK als Bayern-Trainer Guardiola: Die Liebe der Fans nicht gefunden

Die Meisterfeier gegen Hannover wird auch Pep Guardiolas Abschied aus der Münchner Arena. In seiner Ära war nicht alles super, super.

Josep Guardiola: Erfolgstrainer, Katalane, Barca, FC Bayern München
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Das ist Pep Guardiola

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Foto: AP/Scott Heppell

Rein äußerlich hatte sich Pep Guardiola schon vom FC Bayern verabschiedet, als er am Freitag das letzte Mal auf das Podium im Presseraum an der Säbener Straße stieg. Im lässigen Freizeitlook mit oliv-braunem Shirt und grüner Khakihose hielt der scheidende Trainer des deutschen Fußball-Meisters seine letzte Gesprächsrunde an der Heimstatt der Münchner ab, ehe er seine dreijährige Amtszeit mit Meistersause und DFB-Pokalfinale beschließen wird.

Doch auch ohne Bayern-Wappen auf der Brust - Guardiola schien mit sich im Reinen. Er bilanzierte mit einigem Stolz eine "tolle Zeit" in München mit drei Meisterschaften und bislang einem Pokalsieg, eine Zeit, "die ich nie in meinem Leben vergessen werde". Den Weg in die Herzen der deutschen Fußball-Fans habe er aber nicht gefunden, gab der Katalane zu, der München nach dem verpassten Coup in der Champions League als Unvollendeter verlässt.

Die Sprache, die Kultur, die Spielweise - all das sei eben ganz anders gewesen als zu Hause in Spanien. "Ich habe von Anfang an gekämpft", sagte Guardiola. Und jetzt, da es am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in der Bundesliga gegen Absteiger Hannover 96 und eine Woche später mit dem Finale von Berlin gegen Borussia Dortmund zu Ende gehe, jetzt sei er "okay", denn: "Ich habe mein Bestes getan." Wie gut das war, sollten andere beurteilen.

Ob es nun klappt mit dem zweiten Pokaltriumph am 21. Mai gegen den BVB oder nicht, "das wird mein Leben nicht ändern", betonte Guardiola (45). Eine Niederlage gegen "den besten BVB der Geschichte, einen Wahnsinnskonkurrenten", sei jederzeit drin - umso stolzer blicke er auf seine dritte deutsche Meisterschaft, die vierte für die Bayern in Serie, die am Samstag gebührend gefeiert wird.

Vor der obligatorischen Bierdusche und der Party am Sonntag (14.30 Uhr/BR) auf dem Münchner Marienplatz mit dem ebenfalls erfolgreichen Frauen-Team der Bayern will Guardiola von seiner Startruppe noch einmal ein "gutes Spiel" sehen. Verzichten muss er dabei auf Javi Martínez (Sprunggelenk) und Xabi Alonso (Rippenprellung). Neben einem Sieg haben sich die Bayern zum Ziel gesetzt, Robert Lewandowski (29 Treffer) zur Torjägerkanone zu verhelfen.

Gegen 17.30 Uhr wird Kapitän Philipp Lahm dann aus den Händen von Ligapräsident Reinhard Rauball und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert die Schale empfangen, irgendwann darf sicher auch Guardiola Hand anlegen. Und dann? "Ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen werden", sagte der Coach, der dich per Handschlag von den Reportern verabschiedete, "auf dem Oktoberfest, in der Stadt, hoffentlich in der Champions League" mit seinem neuen Klub Manchester City.

Eine Rückkehr als Trainer zum FC Bayern schloss er jedoch aus. Wahre Liebe war es eben nicht - aber trotzdem "Wahnsinn, Wahnsinn" (Guardiola).

(sid)
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