Niko-Kovac-Nachfolge: Die Trainer-Kandidaten für den FC Bayern München

Am 19. November 2019 wurde Mauricio Pochettino von den Tottenham Hotspur entlassen und durch José Mourinho ersetzt. Angeblich waren die Münchener schon vor der Entlassung an dem Argentinier interessiert und sollen nun ihren internationalen Vermittler auf Pochettino angesetzt haben. Jedoch spricht der Fußballlehrer kein deutsch.

Massimilano Allegri hat nach einer überaus erfolgreichen Zeit als Trainer von Juventus Turin eigentlich eine Auszeit bis 2020 verordnet. Wie genau er es mit seinem Vorhaben nimmt, wird sich zeigen, falls der FC Bayern wirklich anfragt. In fünf Jahren als Trainer der „Alten Dame“ holte Allegri in jedem Jahr die Meisterschaft. Ein Bewerbungsschreiben wie geschaffen für den deutschen Rekordmeister. Die Sprachbarriere könnte sich allerdings als entscheidendes Argument gegen den Italiener erweisen.

Arsenal-Ikone Arsène Wenger gehört zwar zu den Trainern im fortgeschrittenen Alter, würde den Bayern aber wohl sofort zur Verfügung stehen. Der Franzose ist eine Trainer-Legende und müsste sich nicht erst den Respekt des Bayern-Teams verschaffen. Allerdings wäre ein Engagement von Wenger nicht auf eine längere Zukunft ausgerichtet. Immerhin: Der Elsässer spricht Deutsch.

Der Trainer von Ajax Amsterdam steht nicht sofort zur Verfügung: "Ich kann bestätigen, dass ich diese Saison bei Ajax bleibe." Der 49-Jährige könnte freilich danach, also im kommenden Sommer zu haben sein. Was den Bayern-Bossen gewiss imponiert, ist der attraktive Spielstil, den ten Hag zu lehren pflegt. Erfolgreich ist dieser auch. Ein weiterer Vorteil für den Niederländer ist die Tatsache, dass er bereits zwischen 2013 und 2015 die 2. Mannschaft der Münchner betreute. Und er wäre eine klare Zukunftslösung.

Dass er in der vergangenen Saison bei RB Leipzig als Trainer eingestiegen ist, stand eigentlich nicht mehr in seinem Lebensplan. Bei dem Brauseklub koordiniert er inzwischen die internationalen Geschäfte. Und dort will er auch bleiben. Rangnick hat den Bayern eine Absage erteilt. Ein Engagement Rangnicks bei den Münchern hätte auch problematisch werden können, denn Rangnick für eine Philosophie. Und um diese umzusetzen, dürfte er weitreichende Machtbefugnisse einfordern können. Da schienen Konflikte mit der Chefetage programmiert.

Mehmet Scholl ist ein Bayern-Eigengewächs. Bis 2007 spielte er für den Rekordmeister, danach war er Trainer der Jugend und der zweiten Mannschaft dort. Scholl wetterte als TV-Experte gegen die junge Trainergeneration um Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco. Er selbst hat den Sprung in de Bundesliga jedoch noch nicht geschafft. Uli Hoeneß würde sich mit Scholl einen Weggefährten auf die Trainerbank holen, von dem er keine große Gegenwehr zu erwarten hätte.

Auch mit dem Niederländer Mark van Bommel käme ein verdienter Ex-Bayern-Spieler als Kovac-Nachfolger. Er galt als aggressiver Anführer und ordnete von 2006 bis 2011 das Mittelfeld der Bayern. Aktuell steht van Bommel beim PSV Eindhoven unter Vertrag. In Mark van Bommel würden die Bayern allerdings einen ähnlichen Trainertypen wie Niko Kovac engagieren.

Nach Informationen von Sky haben die Bayern den Trainer von Paris St. Germain kontaktiert, dieser habe jedoch mitgeteilt, für eine schnelle Lösung nicht zur Verfügung zu stehen. Auch in diesem Fall wäre denkbar, dass er im Sommer übernimmt. Immerhin war er im Frühjahr 2018 lange Zeit der Favorit von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge - dann aber vom Markt, als Uli Hoeneß begriff, dass Jupp Heynckes tatsächlich nicht mehr weitermachen wollte.

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge sprach ganz unverblümt davon, dass Xabi Alonso seine Wunschbesetzung für den Posten des Bayern-Trainers sei. Wehmütig erinnert man sich in München an die Tage, als Alonso als Chefstratege im Mittelfeld die Strippen zog. Dass der 37-Jährige über großes Fußballverständnis verfügt, ist unbestritten, zudem kennt er den Klub. Rummenigge merkte aber selbst an, dass er als Trainer noch in der Ausbildung sei. Derzeit trainiert er die zweite Mannschaft von Real Sociedad.

Ob Jupp Heynckes nochmal den Bayern-Retter gibt? Eher unwahrscheinlich. Trotzdem würde sich so mancher FCB-Fan und wohl auch -Spieler freuen, wenn Heynckes seinen Ruhestand erneut unterbrechen würde. Bereits im vergangenen Jahr übernahm er das Team nach der Trennung von Carlo Ancelotti und führte es zur Meisterschaft.

Laurent Blanc hat nach seinem Engagement in Frankreich bei Paris St.-Germain (bis 2016) keinen neuen Arbeitgeber gefunden, der ihm zusagte. Die Bayern könnten genau die Herausforderung sein, die der Franzose sucht.

Miroslav Klose hat nach seiner Fußballer-Karriere ab 2016 ein DFB-Ausbildungsprogramm gemacht und das Trainerteam der Nationalelf begleitet. Danach machte er die Trainer-A-Lizenz und ist bei der U17 der Bayern als Coach angestellt. Dem 40-Jährigen fehlt noch die Praxis im Profibereich für einen Job bei den Bayern. Andererseits würden sie so eine interne Lösung finden, die für den Übergang geeignet wäre, bis der Wunschtrainer zur Verfügung steht. Die Gefahr, Klose zu verbrennen, ist aber groß.