Bayern München Netzer fordert Degradierung Kahns

München (RPO). In den Streit um Oliver Kahn vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat sich nun auch Fußball-Ikone Günter Netzer eingemischt. Der Ex-Nationalspieler hält die Maßnahmen von Trainer Ottmar Hitzfeld nicht für hart genug und fordert die Degradierung des scheidenden Torhüters.

 Günter Netzer tritt bei der ARD als Fußballexperte auf.

Günter Netzer tritt bei der ARD als Fußballexperte auf.

Foto: AP, AP

"Ich hätte ihn sogar noch härter bestraft und ihm die Kapitänsbinde weggenommen, weil sein Verhalten auch ein Zeichen der Ignoranz gegenüber der Mannschaft war", schrieb Netzer in seiner Kolumne in der "Bild"-Zeitung.

Hitzfeld hatte Kahn wegen seiner Kritik an den Mitspielern Franck Ribery und Luca Toni sowie wegen zu frühen Verlassens der Weihnachtsfeier in Absprache mit dem Vorstand zu 25.000 Euro Geldstrafe verdonnert und für das letzte Liga-Spiel der Bayern vor der Winterpause bei Hertha BSC Berlin (Samstag, 15.30 Uhr/LIVE!-Ticker) suspendiert. Im Uefa-Cup gegen Aris Saloniki am kommenden Mittwoch soll Kahn wieder spielen.

Bayern-Präsident Beckenbauer gab Hitzfeld erneut volle Rückendeckung und sagte in Richtung Kahn: "Ich finde, seine letzte Saison als Bayern-Torwart sollte er anständig zu Ende führen. Es gibt ja auch ein Leben danach für Oliver Kahn." Ob der "Titan" dann auch eine Funktion beim Rekordmeister übernehmen könne, "weiß ich nicht", so Beckenbauer.

Hitzfeld will derweil "in der Winterpause, wenn alles vorbei ist, in den Weihnachtstagen" ein persönliches Fazit ziehen. "Dann denke ich nach, wie es weitergeht", sagte Hitzfeld im "kicker". Auf die Frage, wie oft er sich zuletzt gefragt habe, ob und wie lange er sich das noch antun müsse, antwortete der Trainer: "Gar nicht."

Hitzfeld erklärte, dass auch er Oliver Kahn viel zu vedanken habe, fügte aber hinzu: "Mir blieb keine andere Wahl. Da kann man sich es als Trainer nicht immer leicht machen. Ich schätze Olli als Menschen und Persönlichkeit, er ist loyal mir gegenüber; aber das muss man trennen. Es sind Dinge vorgefallen, die man nicht akzeptieren kann."

Verhaltenskodex im Winter

In der Winterpause werde man wie angekündigt einen Verhaltenskodex erarbeiten, "damit die Spieler eine Orientierung haben: Umgang mit Vorstand, Mitspielern, Öffentlichkeit - Verhaltensregeln, kein Strafenkatalog", sagte Hitzfeld.

"Man weiß ja nie, ob die Querelen in München weitergehen. Wenn Ottmar Hitzfeld nächste Saison nicht mehr weitermachen will, dann ist Armin Veh eine Option, über die man in München nachdenken muss. Er wäre dann der richtige Mann", sagte Effenberg.

(sid)
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