Weltfußballer-Wahl Neuer: "Favorit bin ich sicher nicht"

Weltmeister Manuel Neuer rechnet sich bei der Wahl zum Weltfußballer nur Außenseiterchancen aus, doch der Torhüter von Bayern München hat die nächsten Triumphe schon fest im Visier.

FC Bayern München: Manuel Neuer spielt Hackentrick-Pass aus der Luft
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Neuer spielt Hackentrick-Pass aus der Luft

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Foto: Screenshot Sky

Am 12. Januar ist Manuel Neuer ausnahmsweise mal nicht in der Favoritenrolle. Dann nämlich steht Bayern Münchens Schlussmann gemeinsam mit den Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi auf der Bühne des Kongresshauses des Weltverbandes Fifa in Zürich - und könnte der erste deutsche Weltfußballer seit Lothar Matthäus werden. Seine Chancen schätzt er selbst aber gering ein. "Sagen wir so: Favorit bin ich sicher nicht", sagte der 28-Jährige der Süddeutschen Zeitung: "Die anderen beiden sind weltweite Marken, die haben da sicher Vorteile."

Dass er sich aber dennoch durchaus Hoffnung machen kann, zeigte das Ergebnis der von europäischen Journalisten durchgeführten Wahl zu Europas Sportler des Jahres. Hier belegte Neuer hinter Formel-1-Champion Lewis Hamilton Rang zwei, und landete damit vor Ronaldo, der Vierter wurde.

Neuer hat in seinem Jahr 2014 alles dafür getan, um ebenfalls zu einer weltweiten Marke zu werden. Bei der WM in Brasilien war er Erfolgsgarant, wurde Weltmeister und später Welttorhüter. National dominierte er mit den Bayern, im August wurde er Deutschlands Fußballer des Jahres, von allen Seiten hagelte es Lob und Bewunderung - dem Protagonisten selbst war der Trubel um seine Person beinahe unangenehm.

"Ich kann immer nur auf meine Teamkollegen verweisen - ohne Mitspieler wäre das kein Jahr des Manuel Neuer geworden", betonte der Schlussmann: "Ohne Mitspieler wäre Manuel Neuer auf verlorenem Posten gewesen." Dass aber auch seine Mitspieler ohne ihn teilweise auf verlorenem Posten gestanden hätten, ließ Neuer außen vor, er habe eben "so einen Helferinstinkt", erklärte er sein Torwartspiel.

Für Bundestrainer Joachim Löw jedenfalls kann der neue Weltfußballer nur Neuer heißen. "Manuel hat sich diese Auszeichnung verdient, denn er hat eine neue Dimension dieses Spiels geprägt", sagte Löw. Selbst der französische Handballstar Nikola Karabatic plädierte für Neuer. "Ich würde ja gern Lionel Messi sagen, weil ich im selben Verein spiele, aber das wäre dann wohl nicht sehr objektiv", sagte der Rückraumstar des FC Barcelona dem Pressedienst der FIFA: "Mit dem Herzen würde ich Messi wählen, mit dem Verstand aber Neuer."

Bei allem Trubel um die anstehende Ehrung - für Neuer selbst scheint die persönliche Auszeichnung eher zweitrangig. Schließlich hat er sich für das kommende Jahr viel vorgenommen, allen voran den Gewinn der Champions League mit den Bayern. "2012 haben wir es verpasst, in der eigenen Stadt den Titel zu gewinnen. Aber jetzt wollen wir den Titel im eigenen Land holen", sagte Neuer mit Blick auf das Finale in Berlin am 6. Juni.

Doch ehe es soweit ist, nimmt sich Neuer eine verdiente Auszeit. "Winterurlaub muss sein, den genieße ich in vollen Zügen."

(sid)
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