Katar, Kahn, Flick, Neuer, Aufjoljagd Die Bayern und ihre „Baustellen“

München · Die Reise Katar, der Dienstbeginn von Oliver Kahn, mögliche Transfers oder die Unstimmigkeiten mit Manuel Neuer: Bayern München geht mit einer Reihe drängender Themen ins neue Jahr.

 Hasan Salihamidzic (l) und Oliver Kahn.

Hasan Salihamidzic (l) und Oliver Kahn.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Am Samstag beginnt für Bayern München mit der zehnten Reise in das umstrittene Trainingslager in Doha/Katar das neue Jahr. Der deutsche Fußball-Rekordmeister muss in der Bundesliga wie bereits im Vorjahr eine Aufholjagd starten, um im Mai zum achten Mal in Serie die Schale zu gewinnen. Dies ist freilich nicht das einzige Thema, das die Münchner auf ihrer Reise begleitet. Eine Übersicht:

DAS TRAININGSLAGER: Zum zehnten Mal fliegen die Münchner nach Katar. Auch Anhängern und Mitgliedern missfällt das angesichts der Einschränkung der Menschenrechte im WM-Gastgeberland von 2022. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erwiderte schon auf der Jahreshauptversammlung im November, es gebe "nachweislich eine positive Entwicklung" auch hinsichtlich der Rechte der Arbeitsmigranten, "wir haben erreicht, dass sich viele Dinge verändern durch den Fußball". Regina Spöttl, Katar-Expertin bei Amnesty International, wünscht sich von Funktionären und Spielern des FC Bayern aber "mehr Mut und Zivilcourage".

DIE AUFHOLJAGD: Im Vorjahr lagen die Bayern vor der Rückrunde sechs Punkte hinter Tabellenführer Borussia Dortmund, diesmal sind es vier Punkte Abstand zu RB Leipzig. "Ja, Leipzig hat von allen Konkurrenten das größte Potenzial und die meisten Optionen", sagte Trainer Hansi Flick auf die Frage, wer der große Konkurrent um den Titel sei, im kicker. Daneben haben die Bayern auch noch im Pokal (5.2. gegen die TSG Hoffenheim) und selbstverständlich in der Champions League (25.2. und 18.3 gegen FC Chelsea) Ambitionen.

DER NEUE: Oliver Kahn ist seit Jahresbeginn Mitglied des Vorstandes, sein Vertrag läuft bis Ende 2024, zum 1. Januar 2022 soll er Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandschef ablösen. "Für mich persönlich stehen große Aufgaben bevor", schrieb der "Titan" in den sozialen Netzwerken. "Ich bin so glücklich, in diesen Klub und in die Bayern-Familie zurückzukehren. Pack ma's". Kahn soll von Rummenigge eingearbeitet werden, es ist anzunehmen, dass er bei den sportlichen Entscheidungen ein gewichtiges Wort mitreden wird. Zunächst ist auch ein Besuch im Trainingslager in Katar geplant.

DER TRAINER: ... heißt bis zum Saisonende auf jeden Fall Hansi Flick, dass er danach Cheftrainer bleibt, ist laut Rummenigge ein "gut vorstellbare Option". Dies gilt vor allem dann, wenn Flick sportliche Erfolge vorweisen kann. Kandidaten wie Thomas Tuchel (Paris St. Germain, Vertrag bis 2021) und Erik ten Hag (Ajax Amsterdam, 2022) sind gebunden. Oliver Kahn sagt dazu, der FC Bayern müsse sich auf zwei Fragen konzentrieren: "Was ist der Fußball, für den Bayern stehen möchte? Und was ist ein Trainer, der optimal dazu passt?" Bislang passt Flick - und die Bayern können auf Zeit spielen. "Co-Trainer" will Flick allerdings nicht mehr sein.

DIE TRANSFERS: Trainer Hansi Flick wünscht sich Verstärkungen, die sofort weiterhelfen, nicht zuletzt wegen der Verletzten in der Innenverteidigung (Niklas Süle, Lucas Hernandez). Gesucht wird ein Rechtsverteidiger, damit Benjamin Pavard nach innen und Joshua Kimmich dauerhaft vor die Abwehr rücken kann. Der ins Auge gefasste Benjamin Hinrichs (AS Monaco) geht wohl zu RB Leipzig, wo der ebenfalls für die Münchner interessante Lukas Klostermann noch unter Vertrag steht. Im Sommer soll dann Fall Leroy Sane (Manchester City) kommen. Schon sicher ist der Wechsel von Torhüter Alexander Nübel (Schalke 04).

DIE T-FRAGE: Alexander Nübel schlug ein finanziell besseres Angebot von Schalke 04 (und einen Stammplatz), um sich beim FC Bayern zur Nummer eins und zum Nationaltorhüter zu entwickeln. Die Bayern sehen in ihm den Torhüter der Zukunft, gaben ihm einen Vertrag über fünf Jahre - und die Zusage, dass er schon in der kommenden Saison Spiele wird bestreiten dürfen. Manuel Neuer, dessen bis 2021 laufender Vertrag angeblich bis 2023 verlängert werden soll, ist davon dem Vernehmen nach nicht angetan. Das dürfte Ärger geben.

(pabie/sid)
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