Zweiter Ausgang von Hoeneß Beckenbauer: "Uli schaut richtig gut aus"

Düsseldorf · Der ehemalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß empfängt den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, Ehrenpräsident Franz Beckenbauer und Schalkes Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies in seinem Haus am Tegernsee. Das Besondere an der Geschichte: Hoeneß sitzt eigentlich im Gefängnis.

 Gute Freunde kann niemand trennen: Karl-Heinz Rummenigge und Franz Beckenbauer haben Uli Hoeneß nicht vergessen.

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Doch am Samstag durfte der Steuerhinterzieher seine Haftstrafe für ein paar Stunden unterbrechen — und verbrachte den zweiten Ausgang mit der Fußball-Prominenz. Wie die "Bild" berichtet, fuhren Hoeneß Gäste gegen 14 Uhr in getrennten Wagen vor. Zwei Stunden später verschwand das Trio wieder und Hoeneß Ehefrau Susi brachte ihren Ehemann wieder zurück in die Justizvollzugsanstalt nach Landsberg. Das Länderspiel gegen Polen habe er am Abend in seiner Zelle sehen können.

"Uli schaut richtig gut aus. Er hat immerhin 18 Kilo abgenommen. Ich bin froh und beruhigt, dass er sich mit der für ihn nicht leichten Situation arrangiert hat", sagte Beckenbauer der Zeitung. Tönnies ergänzte: Ich habe mich sehr über das Treffen gefreut. Uli sieht gut aus."

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März wegen Steuerhinterziehung von 28,5 Millionen Euro zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Am 2. Juni rückte er im Gefängnis ein. Am 20. September bekam der 62-Jährige seinen ersten Ausgang.

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Wann Hoeneß Freigänger wird, verraten die Justizbehörden nicht. Freigänger können tagsüber außerhalb des Gefängnisses arbeiten und müssen nur zum Schlafen hinter Gitter. Zu Hafterleichterungen gehört auch Urlaub. Das bayerische Strafvollzugsgesetz sieht die höchste Stufe der Lockerungen nach mindestens sechs Monaten Haft vor. Demnach könnte Hoeneß Weihnachten wieder im Kreise der Familie feiern.

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Auch das Ende der Haft kann er in den Blick nehmen. Denn offenbar geht die Justiz davon aus, dass Hoeneß nur die Hälfte seiner Gefängnisstrafe verbüßen muss und die andere Hälfte zur Bewährung ausgesetzt wird. Bei Ersttätern, die sich im Gefängnis anständig benehmen und keine Gefahr für die Öffentlichkeit sind, ist dies durchaus üblich. Hoeneß könnte also nach 21 Monaten ein freier Mann sein. Das wäre Anfang März 2016.

(can)
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