Wegen Ohrfeige gegen TV-Reporter Ribéry bekommt keinen Bambi - Robben deswegen auch nicht
Berlin · Franck Ribéry hat mit seiner Ohrfeige gegen einen französischen TV-Reporter den Bambi verzockt. Zusammen mit Arjen Robben sollte er am Freitag eigentlich in der Kategorie „Sport“ ausgezeichnet werden. Jetzt geht das goldene Reh doch nicht an das Bayern-Duo
Franck Ribéry hätte eigentlich einen Bambi bekommen sollen - doch die Jury hat sich wenige Tage vor der Gala umentschieden. „Arjen Robben und Franck Ribéry sollten ursprünglich einen Bambi erhalten für ihre außergewöhnlichen Leistungen als eines der kreativsten Spieler-Duos der Bundesliga“, teilte Hubert Burda Media mit.
Man habe sich gegen die Verleihung entschieden, nachdem Ribéry einen Journalisten nach der Niederlage bei Borussia Dortmund körperlich attackiert habe.
„Ein solches Verhalten gegenüber Vertretern der Medien können wir als journalistisches Haus nicht akzeptieren. Es tut uns Leid, dass ein großartiger Sportler wie Arjen Robben von dieser Entscheidung mit betroffen ist.“ Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Der Bambi wird am Freitag zum 70. Mal in Berlin verliehen.
Ribéry hatte sich am Mittwoch für seinen Fehltritt bei dem französischen TV-Mitarbeiter Patrick Guillou entschuldigt. „Es war natürlich falsch, was ich gemacht habe. Es ist immer schwierig nach einem Spiel, weil ich sehr emotional war. Ich habe zu Patrick Entschuldigung gesagt, auch an seine Familie“, sagte Ribéry in einem kurzen Video auf der Internetseite des deutschen Meisters.
Nach der 2:3-Niederlage der Bayern bei Borussia Dortmund am vergangenen Samstag habe Ribéry den Berater von beIN Sports France angepöbelt, wie der TV-Sender am Montag mitgeteilt hatte. Der Sender sprach von „beleidigenden Äußerungen gegenüber Patrick Guillou“, dieser sei auch körperlich angegriffen worden.
Guillou war am Mittwoch bei einem Gespräch in München, in dem sich Ribéry entschuldigte. „Das ist gut, dass er nach München gekommen ist. Wir haben lange zusammen geredet über die Situation, die nach dem Dortmund-Spiel passiert ist“, sagte Ribéry. „Die Besprechung war wichtig für ihn und für mich.“
Hoeneß erhöht Druck
Beim Treffen waren neben den beiden Franzosen auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Präsident Uli Hoeneß dabei. Der Boss erhöhte wenige Tage nach der Ankündigung seiner Transferoffensive für den kommenden Sommer den Druck auf das Star-Ensemble. „Man muss den Spielern schon sagen, dass sie die nächsten drei, vier Monate unter Druck sind“, sagte der 66-Jährige im „Kicker“. Der Präsident will genau schauen, „wer zu gebrauchen ist, und wer nicht.“
Auch davon hängt der Umfang des Umbruchs in diesem Sommer ab, auch eine radikale Runderneuerung ist nicht ausgeschlossen. „Es kommt darauf an, wie sie spielen“, sagte Hoeneß mit Blick auf das beschäftigte Personal. Dass die altgedienten Stars Ribéry (35) und Robben (34) oder Rafinha (33) einen neuen Vertrag bekommen, ist äußerst unwahrscheinlich.