Klub und Fifa bestätigen FC Bayern nach positivem Corona-Test im Klub-WM-Finale ohne Müller

Update | Doha · Thomas Müller ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und wird dem FC Bayern München somit im Finale der Klub-WM fehlen. Das bestätigten Klub und Fußball-Weltverband Fifa am Nachmittag. Unklar ist, wo und wie sich Müller infiziert hat.

 Thomas Müller.

Thomas Müller.

Foto: dpa/Matthias Schrader

Ob beim Mittagessen oder den Selfies mit seinen Gegenspielern - Thomas Müller hat sich am Rande der Klub-WM in den Sozialen Medien stets pflichtbewusst mit Maske gezeigt. Doch auch diese Vorsicht half offenbar nichts: Der Profi von Bayern München wurde vor dem Finale gegen UANL Tigres aus Mexiko (19.00 Uhr/DAZN) positiv auf Corona getestet.

Das bestätigten der Weltverband FIFA und die Bayern am Donnerstagnachmittag, Müller war zuvor umgehend von der Mannschaft isoliert worden. Er fällt damit auch für das Bundesliga-Heimspiel des Rekordmeisters am Montag gegen Arminia Bielefeld aus.

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Der 31-Jährige wird nach München zurückkehren und sich "umgehend in Quarantäne begeben", das teilte der Klub mit: "Der FC Bayern hat sich mit den zuständigen Behörden abgestimmt."

Bei den Tests am Donnerstag gab es keinen weiteren positiven Befund, wo und wie sich Müller angesteckt hat, ist unklar. Die positiven Fälle seiner Mitspieler Javi Martinez (23. Januar) und Leon Goretzka (27.) liegen zu lange zurück.

"Das zeigt, dass die Blase offensichtlich nicht unverwundbar ist. Sie ist eben doch verwundbar", sagte die Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag bei Sky Sport News.

Müller ist bereits der sechste Münchner Profi mit einem positiven Test. Zuvor mussten neben Martinez und Goretzka bereits die Nationalspieler Serge Gnabry und Niklas Süle sowie Joshua Zirkzee (inzwischen Parma Calcio) aus diesem Grund pausieren. Bei Gnabry handelte es sich aber mit höchster Wahrscheinlichkeit um einen sogenannten "falsch positiven" Test.

Auch in Katar steigen die Corona-Zahlen seit Jahresbeginn wieder an. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt laut der Johns-Hopkins-Universität bei 106. Das Robert-Koch-Institut stuft das Emirat schon seit Mitte Juni als Risikogebiet ein. Seit dem 18. Januar dürfen kaum noch Menschen einreisen, bei der WM sind nur heimische Fans zugelassen, die einen negativen Test vorweisen können.

Für die teilnehmenden Mannschaften wurden die Einreisebeschränkungen aufgehoben, alle Teams befinden sich laut FIFA in eigenen Blasen. Ihre Hotels, bei den Bayern das Luxusresort Al Messila in Doha, dürfen sie nur zum Training und zu den Spielen verlassen, andere Gäste sind dort nicht erlaubt. Und die Klub-Bosse wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wohnen getrennt von den Teams.

Die Spieler wurden bei Ankunft und 48 Stunden vor jedem Spiel getestet. Auch vor dem Rückflug sind Tests obligatorisch - wie bei Jerome Boateng, der aus privaten Gründen am Mittwoch vorzeitig abgereist war. FIFA-Präsident Gianni Infantino verwies Kritiker auf das starke Sicherheitskonzept und betonte: "Wenn wir Fußball spielen, wollen wir die Gesundheit aller Beteiligter schützen."

Doch ob sich alle Spieler an die Vorgaben hielten? Müller ließ sich nach dem Halbfinale gegen den Al Ahly SC unter anderem mit dem ägyptischen Kapitän Mohamed Elshenawy und Innenverteidiger Yasser Ibrahim fotografieren - beide Gegenspieler trugen dabei, anders als Müller, keine Masken.

Für Freitag war es schon wenig sinnvoll, das wegen der Pandemie von Dezember auf Februar verschobene Turnier überhaupt auszutragen. "Jede Flugbewegung, die nicht zwingend notwendig ist, ist aus meiner Sicht eine zu viel", sagte sie.

(kron/stja/sid)
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