Transferoffensive des FC Bayern Hoeneß im Angriffsmodus

München · Aktuell mag Bayern München in der Verfolgerrolle sein, doch Uli Hoeneß macht klar: Spätestens ab Sommer schlägt das Imperium zurück. Der Präsident kündigt großspurig eine Transferoffensive an.

Uli Hoeneß: FC Bayern München, Abteilung Attacke, Steuerhinterzieher
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Das ist Uli Hoeneß

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Uli Hoeneß lief im Angriffsmodus. "In unserer Transferpolitik haben wir dieses Jahr beschlossen nicht zu klotzen", sagte der Präsident des FC Bayern im Sport1-"Doppelpass" und zerschnitt die Luft mit seinen Händen, "aber nächstes Jahr." Dann hob die personifizierte Abteilung Attacke die Augenbrauen und ergänzte: "Der Engländer würde sagen: It's more to come! Wenn Sie wüssten, was wir alles schon sicher haben für die neue Saison..."

Ja, was denn? Namen, um der Transferoffensive im Sommer ein Gesicht zu geben, wollte Hoeneß trotz aller Kampfeslust nicht nennen. "Zu Transfers zur nächsten oder übernächsten Saison machen wir keine Angaben." Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic (Hoeneß: "Er macht einen super Job") könne nicht "jetzt schon alles rausposaunen und die alle sauer machen, die noch da sind. Denn die brauchen wir jetzt, wir haben noch große Ziele in dieser Saison."

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Und so rätselt Fußball-Deutschland über all die Topstars, die ab Juli in die Fußstapfen der dann verabschiedeten Bayern-Legenden Franck Ribery und Arjen Robben treten sollen. Oder hat Hoeneß nur geblufft, um Ziehsohn Salihamidzic zu schützen? Sky-Experte Didi Hamann, der in seiner Rolle als Bayern-Chefkritiker bei Hoeneß in Ungnade gefallen ist ("Spielt sich auf wie der Messias, der Alles-Besser-Wisser"), glaubt genau das. Außer den bereits verkündeten Transfers von Stuttgarts Weltmeister Benjamin Pavard und HSV-Sturmtalent Jann-Fiete Arp sei noch gar nichts fix, behauptete der Ex-Nationalspieler bei Sky90.

"Welcher Verein würde sich jetzt in der heißen Phase der Champions League mit den Bayern an einen Tisch setzen?", fragte Hamann. Dies ginge allein bei Spielern, die ihren Verein für eine festgeschriebene Ablösesumme verlassen könnten - wie Pavard. Oder dessen Weltmeister-Kollege Lucas Hernandez (Atletico Madrid). "Lauwarm" sei die Spur nach Spanien, sagte Hoeneß, und: ja, er wäre bereit, die rund 85 Millionen Euro für den 23-Jährigen zu bezahlen: "Wir werden sicher noch in der Innenverteidigung was machen."

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Ansonsten, ergänzte Hoeneß, "werden wir uns einiges einfallen lassen". Das Münchner Interesse am englischen Talent Callum Hudson-Odoi ist verbrieft, der im Winter gescheiterte Wechsel wird im Sommer aber nicht leichter, weil dessen Klub FC Chelsea wegen der Transfersperre keinen Ersatz besorgen kann.

Bei Nationalstürmer Timo Werner verwies Hoeneß auf dessen bis 2020 laufenden Vertrag bei RB Leipzig. Das könnte zur Aussage passen, er wolle sich nicht zu Transfers in der "übernächsten Saison" äußern. Außerdem wird den Bayern Interesse an Verteidiger Niklas Stark von Hertha BSC und Rechtsaußen Nicolas Pepe (OSC Lille) nachgesagt.

Die sportliche und personelle Ausrichtung des Rekordmeisters soll mittelfristig auch von Oliver Kahn gestaltet werden. Hoeneß bestätigte Gespräche mit dem früheren Bayern-Kapitän über die Rolle als Erbe von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Angeblich könnte Kahn bereits Anfang 2020 als Mitglied der Führungsriege einsteigen und Rummenigge (Vertrag bis 2022) schrittweise ablösen.

Zunächst aber gilt es, mit dem vorhandenen Personal auf Platz und Tribüne die laufende Spielzeit zu Ende zu führen. "Vielleicht", sagte Hoeneß, "wird es doch noch eine sehr gute Saison."

(sid/old)
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