Zwölftägige PR-Reise Für die Marke nimmt FC Bayern stressige USA-Tour auf sich

München · Der FC Bayern startet am Montag eine zwölftägige USA-Reise. Trainer Carlo Ancelotti sieht die anstrengende Tour positiv, auch wenn etliche Stars noch fehlen.

Welcher Trainer fliegt zuerst?
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Foto: ap

Rund 15.000 Flugkilometer, drei Spiele innerhalb von sieben Tagen, bis zu sieben Stunden Zeitverschiebung und einige PR-Termine: Auf den FC Bayern wartet ab Montag bei einer zwölftägigen USA-Reise ein stressiges Programm. Doch im Kampf um den wichtigen US-Markt und um Anteile in der Auslandsvermarktung nimmt der deutsche Rekordmeister die Strapazen eben auf sich. Selbst der neue Trainer Carlo Ancelotti sieht der anstrengenden Tour gelassen entgegen.

"Das ist gut für uns", sagte der 57 Jahre alte Italiener vor dem Abflug am Montagmittag in Richtung Chicago. Zumal im Rahmen des International Champions Cup (ICC), an dem erstmals eine deutsche Mannschaft teilnimmt, drei hochkarätige Spiele gegen den AC Mailand am 28. Juli in Chicago (3.30 Uhr MESZ), Inter Mailand am 30. Juli in Charlotte (23.00 Uhr MESZ) und Champions-League-Sieger Real Madrid am 4. August in New York (1.30 Uhr MESZ) anstehen. "Das ist sehr interessant, gegen Milan oder Real zu spielen. Aber auch Inter ist speziell", meinte Ancelotti.

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Bayern verzichtet auf Großteil der EM-Fahrer

Allerdings fliegen die Münchner ohne die EM-Teilnehmer Manuel Neuer, Thomas Müller, Mats Hummels, Robert Lewandowski, Joshua Kimmich, Kingsley Coman, Jerome Boateng und Renato Sanches sowie die verletzten Arjen Robben und Douglas Costa in die USA. "Die Saison ist so lang, da ist es wichtig, dass die Spieler einen guten Urlaub haben und frisch zurückkommen", betonte Ancelotti.

Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sieht kein Problem darin, dass etliche Stars nicht dabei sind. "Die Entscheidung über den Kader trifft bei uns ausschließlich der Trainer", sagte er dem "kicker". "Grundsätzlich steht beim FC Bayern nicht die Vermarktung im Mittelpunkt, sondern der Fußball. Aber niemand muss sich sorgen. Wir werden in den USA Spieler wie Alonso, Martinez, Ribery, Alaba oder Vidal im Team haben - international herausragende Spieler, sehr bekannt und populär."

Mit diesen Profis wollen die Bayern in den USA weiter punkten. "Seit wir unser Büro in New York haben, wissen wir aus erster Hand, dass auch in den USA die Liebe zum Fußball immer größer wird", sagte Rummenigge. Vorstand Jörg Wacker ergänzte: "Die USA sind ein wichtiger Markt innerhalb unserer Internationalisierungsstrategie." Die Tour sei "ein wichtiger Baustein" der Aktivitäten des Rekordmeisters und unterstütze "unser Ziel, die Marke FC Bayern München global weiter auszubauen".

Kapitän Philipp Lahm erwartet eine "intensive Zeit", in der der FC Bayern "den Verein, die Liga und unser Land repräsentiert". Es sei nicht "einfach, mit den vielen Terminen und den kräftezehrenden Reisen", fügte Holger Badstuber an, "aber da macht man das Beste daraus und versucht, Spaß zu haben".

Ersatztorhüter voller Vorfreude auf USA-Reise

Bayerns Ersatztorhüter Sven Ulreich und Tom Starke blicken in Abwesenheit von Nationaltorhüter Neuer der anstehenden USA-Reise dagegen voller Vorfreude entgegen. "Wir freuen uns natürlich, wenn man die Spiele bekommt in der Vorbereitung und dann auch noch gegen Topgegner. Das ist natürlich schön und darauf freuen wir uns", sagte Ulreich.

Eine genaue Aufteilung zwischen Ulreich und Starke für die Partien in Chicago gegen den AC Mailand, in Charlotte gegen Inter Mailand und schließlich in New York gegen Real Madrid gibt es noch nicht. "Was da für Kaliber auf uns zukommen, das macht schon Spaß", meinte Starke.

Auslandsreisen sind bei den Bayern längst fester Bestandteil, um in den internationalen Märkten noch mehr Fuß zu fassen. Vor zwei Jahren waren die Münchner bereits in die USA gereist, nächstes Jahr geht es wie 2015 dann wieder nach China. Das Wintertrainingslager in Katar ist seit Jahren Standard. Dazu haben die Bayern eigene Büros in New York und inzwischen auch Shanghai.

Die Bundesliga erlöste in der vergangenen Saison 160 Millionen Euro im Ausland. Angepeilt sind mittelfristig 250 Millionen. "Wir sind auf dem Weg, haben aber noch sehr viel Potenzial", sagte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) unlängst. Auf diesem Weg ist der FC Bayern von großer Bedeutung für die DFL.

(sid)
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