Start in die Rückrunde Bayern richtet Ansage an Dortmund

München/Doha · Der FC Bayern hat am Freitag mit viel Zuversicht die Vorbereitung auf die Rückrunde in seinem umstrittenen Trainingslager in Katar aufgenommen. Die Abteilung Attacke meldete sich zurück.

 Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Erst verteidigte Karl-Heinz Rummenigge einmal mehr das umstrittene Trainingslager in Katar, dann schaltete der Vorstandschef des FC Bayern schnell in den Angriffsmodus: "Wir werden da oben an der Tabellenspitze nicht kampflos aufgeben", sagte ein "optimistischer" Rummenigge vor dem Abflug des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Freitagmorgen ins Emirat am Persischen Golf.

"Wir wollen den Druck so früh wie möglich so hoch wie möglich gestalten", fügte Thomas Müller auf der Vereins-Homepage kämpferisch an. Man werde Tabellenführer Borussia Dortmund einen "erbitterten Kampf" liefern, hatte Trainer Niko Kovac bereits angekündigt.

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In der Aspire Academy in Doha wollen die Münchner bei Temperaturen über 20 Grad bis zum 10. Januar die Grundlagen für ihre Aufholjagd auf den BVB, der sechs Punkte Vorsprung hat, legen. Mit 29 Spielern flogen die Bayern mit Qatar Airways, einem Großsponsor des Klubs, in den Wüstenstaat. Mit an Bord waren der bislang einzige Winterzugang Alphonso Davies (Vancouver Whitecaps) sowie die schon länger verletzten James und Corentin Tolisso. Beide arbeiten weiter an ihrem Comeback. Der vor der Winterpause angeschlagene Serge Gnabry soll am Wochenende wieder voll belastbar sein.

Offen ist weiterhin, ob sich bis zum Bundesligastart am 18. Januar bei der TSG Hoffenheim in puncto Verstärkungen noch etwas tut. Sportdirektor Hasan Salihamidzic bastelt weiter mit Vehemenz am Kader der Zukunft. Der von den Münchnern umworbene französische Abwehrspieler Lucas Hernandez von Atletico Madrid würde 80 Millionen Euro Ablöse kosten, dürfte aber eher im Sommer kommen.

Schon heißer ist der Flirt der Bayern mit Offensivspieler Callum Hudson-Odoi (18) vom FC Chelsea. Dem Vernehmen nach geht es nur noch um die Ablöse, die bis zu 40 Millionen Euro betragen könnte. Weltmeister Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart ist für die neue Saison angeblich fest eingeplant. Die festgeschriebene Ablöse beträgt 35 Millionen Euro.

Zukunftsmusik. Für Kovac zählt aktuell nur die optimale Vorbereitung auf die Rückrunde, die im Champions-League-Achtelfinale zudem die Hammer-Aufgabe gegen den FC Liverpool vorsieht. "Wir wollen in Doha an vielem feilen: an der Fitness, an technisch-taktischen Elementen. Und wir müssen den ersten Gegner schon wieder vorbereiten, damit wir in Hoffenheim punkten", sagte der 47 Jahre alte Bayern-Coach, dessen Team mit zuletzt fünf Siegen die tiefe Herbst-Depression hinter sich gelassen hatte.

Zum neunten Mal in Folge flog der FC Bayern ins viel kritisierte Gastgeberland der WM-Endrunde 2022. Für Rummenigge ist dies keineswegs verwerflich. "Der FC Bayern ist eines von vielen deutschen Mittelstandsunternehmen, die mit einem Partner aus Doha kooperieren. Wie andere Fußballvereine und Sportfachverbände auch beteiligen wir uns dabei an einem Dialog in der Golf-Region. Wir stehen mit unseren Partnern in Katar in regelmäßigem Austausch über Entwicklungen in unseren Gesellschaften, der das Thema der Menschenrechte und die Rechte von Arbeitern bzw. Arbeitnehmern einschließt", sagte der Bayern-Boss der Münchner tz und Abendzeitung.

Katar sieht sich seit Jahren vor allem wegen der im Land herrschenden Arbeitsbedingungen für Hunderttausende Gastarbeiter auf den WM-Baustellen massiver internationaler Kritik ausgesetzt. "Die Menschenrechtsorganisation der UN, internationale Gewerkschaften und NGOs attestieren heute, dass Katar auf öffentliche Kritik reagiert und Änderungen realisiert hat. Dazu zählen die positive Entwicklung der Rechtslage für Wanderarbeiter und Verbesserungen der Arbeitsrechte in Katar", sagte Rummenigge jedoch.

(sef/sid)
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