Bayern-Keeper im Lauftraining Neuers Rückkehr "absehbar" — doch Zweifel bleiben

Manuel Neuer beruhigt die Fußball-Nation: Sein Comeback sei "absehbar", sagt der DFB-Kapitän. Doch Zweifel bleiben.

Manuel Neuer: Weltmeister, DFB-Kapitän und Welttorhüter im Porträt
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Foto: dpa/Sven Hoppe

Manuel Neuer schwärmte nach einem "emotionalen Tag" von seinem "großen Schritt" Richtung Comeback, doch der DFB-Kapitän scheint selbst an seiner Rückkehr rechtzeitig zur WM zu zweifeln. "Mir geht es sehr gut", sagte Neuer, nachdem er am Freitag "das erste Mal bei 100 Prozent gelaufen" war. Sein Comeback, betonte er im Klub-TV seines Vereins Bayern München, sei "absehbar".

Allerdings musste Neuer einräumen: "Einen Zeitpunkt zu nennen, ist sehr schwer. Es ist noch nicht sichergestellt, dass ich dann und dann zurückkehre und wieder spielen werde." Er wünsche es sich, und es sei auch "realistisch", dass er noch in dieser Saison wieder für die Bayern auflaufen werde, aber: "Der Zeitpunkt ist nicht zu nennen. Von mir nicht, von keinem Arzt, von keinem Fitnesstrainer."

"... dann könnte es wirklich um die Karriere gehen"

Es sei "wichtig, dass dem Fuß jetzt nichts mehr passiert, denn dann könnte es wirklich um die Karriere gehen", betonte Neuer im ausführlichsten Interview seit seiner Verletzung. Der 31-Jährige hat nach einem erneuten Mittelfußbruch seit Mitte September 2017 kein Spiel mehr bestritten.

Bundestrainer Joachim Löw betonte in dieser Woche im Vorfeld des ersten Länderspiels des WM-Jahres am Freitag gegen Spanien erneut, er sehe Neuer mit Blick auf die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) "absolut im Fahrplan". Er gehe davon aus, "dass ich ihn mitnehmen kann". Sollte Neuer bis zu Beginn des Trainingslagers Mitte Mai allerdings nicht fit werden, werde es "schwierig, ihn zu nominieren".

Rückkehr auf den Platz im Laufe der nächsten Woche

Bei Neuer wird am Samstag eine weitere MRT-Untersuchung vorgenommen. Ein positives Ergebnis vorausgesetzt, sei davon auszugehen, "dass ich im Laufe der nächsten Woche auch auf dem Platz laufen kann. Dann bin ich schon mal wieder an der frischen Luft", ergänzte Neuer. Es sei ihm wichtig, bald wieder Fußball zu spielen, "damit man mich mal wieder sieht und ich nicht ohne Spiel zur Nationalmannschaft zurückkehre".

Neuer berichtete sichtlich bewegt von seiner "schwierigen, harten Zeit". Auch in den Weihnachtsferien und über den Jahreswechsel habe er durchgearbeitet. Es habe Tage gegeben, "wo der Verein gesagt hat: Hau doch mal endlich ab!", sagte er lächelnd und berichtete vom Sonnetanken im Thailand-Urlaub.

Geholfen habe ihm der Besuch bei der Nationalmannschaft am Dienstag, bei dem er bereits "WM-Fieber gespürt" habe. "Für mich persönlich war es toll, nach langer Zeit mal wieder bei der Nationalmannschaft zu sein, es ist extrem lange her, gefühlt zwei Jahre."

Letztmals trug Neuer das DFB-Trikot im Oktober 2016 im EM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland (2:0). Der Mission Titelverteidigung in Russland blickt er optimistisch entgegen. "Der Kader ist super beieinander", sagte er. Ob mit oder ohne Neuer.

(sid)
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