Bayerns Königstransfer "Magier" Coutinho soll die Liga verzaubern

München · Der spektakuläre Wechsel von Philippe Coutinho vom FC Barcelona zu Bayern München sorgt für reichlich Aufsehen. Die Kaderplanung des Meisters soll nach dem Königstransfer abgeschlossen sein.

Der FC Bayern elektrisiert, die Konkurrenz tief beeindruckt: Der "kleine Magier" Philippe Coutinho verzaubert künftig die Fußball-Bundesliga. Die spektakuläre Verpflichtung des Topstars vom FC Barcelona hat in München trotz eines Saison-Stolperstarts für große Emotionen und Aufbruchstimmung gesorgt. Der 27 Jahre alte Brasilianer soll die neue Attraktion der Liga werden - und dem deutschen Rekordmeister den Traum vom Champions-League-Sieg verwirklichen.

"Wir bieten unseren Fans was Spektakuläres. Er ist ein Spieler mit vielen Qualitäten, eine richtige Verstärkung für unsere Mannschaft", schwärmte Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach dem mageren 2:2 (1:2) der Bayern gegen Hertha BSC - und der Stolz über den viel beachteten Transfercoup war ihm deutlich anzusehen. Über diesen "Topspieler" könne sich "ganz Deutschland freuen", sagte Trainer Niko Kovac: "Er ist ein Weltstar."

Über den Münchner Königstransfer, der als Ersatz für Wunschspieler Leroy Sane nach München kommt, geriet am Wochenende sogar die Konkurrenz ins Staunen. "Philippe Coutinho ist ein geiler Spieler. Er ist eine absolute Bereicherung, ich bin ein absoluter Fan von ihm", sagte Nationalspieler Julian Brandt von Herausforderer Borussia Dortmund anerkennend.

Für Marko Grujic von Hertha, der mit Coutinho in Liverpool spielte, ist der hochbegabte Offensivspieler "eine große Sache für die Bundesliga. Er ist ein aufregender Spieler, der verrückte Sachen macht. Er wird bei Weitem der beste Fußballer in Deutschland sein", betonte Grujic in der Bild am Sonntag.

Dass Nationalspieler Coutinho, für den Barca im Januar 2018 insgesamt 145 Millionen Euro (plus Zuschläge von 15 Millionen) an den FC Liverpool gezahlt hat, zu den Bayern kommt, darf durchaus als deutliches Zeichen an die europäische Konkurrenz gewertet werden. Vorbehaltlich des Medizinchecks wird Coutinho für ein Jahr ausgeliehen. Die Bayern zahlen dafür laut Bild-Zeitung 20 Millionen. Die anschließende Kaufoption soll bei 120 Millionen liegen. Es wäre der mit Abstand teuerste Transfer der Liga.

Dass der brasilianische Nationalspieler, der die Selecao im Sommer zum Triumph bei der Copa America geführt hatte, sein Geld wert ist, zeigte er in Liverpool. Unter Jürgen Klopp wurde er bei den Reds als "kleiner Magier" gefeiert. In Barcelona konnte Coutinho an der Seite von Lionel Messi aber nicht immer überzeugen, weshalb ein Wechsel überhaupt möglich wurde.

Auch die Mannschaft begrüßt den Millionen-Transfer. "Er ist ein überragender Fußballer, der uns sicher gleich weiterhelfen wird", äußerte Niklas Süle. Coutinho werde "das Offensivpotenzial, das wir schon haben, mit seiner technischen Qualität aufwerten. Er ist für uns ein sehr wichtiger Spieler, nicht nur vom Namen her", betonte auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Doch damit nicht genug der Neuigkeiten von der Säbener Straße. Der FC Bayern verpflichtete auch den Franzosen Michael Cuisance (20) von Borussia Mönchengladbach. Cuisance besitze, so Salihamidzic, "sehr großes Potenzial. Er hat Mentalität und eine hervorragende Technik". Die Ablösesumme für den hochtalentierten Mittelfeldspieler soll sich um die zehn Millionen Euro bewegen.

Nach der schweren Knieverletzung bei Sane hatten die Münchner am Dienstag bereits den kroatischen Vizeweltmeister Ivan Perisic von Inter Mailand für fünf Millionen Euro ausgeliehen. Im Frühjahr waren zudem Lucas Hernandez (Atletico Madrid/80 Millionen), Benjamin Pavard (Stuttgart/35) und Jann-Fiete Arp (Hamburg/3) verpflichtet worden.

Das soll es für diesen Sommer gewesen sein. "Jetzt ist unser Kader so komplett und so gut aufgestellt, wie wir uns das vorgestellt haben", sagte Präsident Uli Hoeneß bei Sky Sport. Jetzt könne "der Trainer in aller Ruhe mit diesem Kader bis Weihnachten arbeiten und dann sieht man weiter". Der FC Bayern habe, betonte Rummenigge, "einen Transfermarkt gemacht, der nicht preiswert war und auch von der Qualität her sehr hoch gewesen ist."

Mit dem neuen Luxuskader, der nun für über 150 Millionen Euro verstärkt wurde, soll auch das enttäuschende Remis zum Auftakt schnell ausgeglichen werden. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) bei Schalke bietet sich die erste Chance - mit der neuen Liga-Attraktion Coutinho.

(ako/sid)
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