Warnung an Müller und Lewandowski "Wer öffentlich kritisiert, kriegt Stress mit mir"

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat Torjäger Robert Lewandowski, aber auch Weltmeister Thomas Müller nach deren Kritik mit Konsequenzen gedroht.

Karl-Heinz Rummenigge: Stürmer-Star, Legionär, Bayern-Boss
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Das ist Karl-Heinz Rummenigge

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Foto: dpa/Matthias Balk

"Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir", sagte Rummenigge in einem "Bild"-Interview. Er wisse schon, "wie man Spieler zur Räson bringt", fügte er an.

Er sei zwar ein Freund von Demokratie und Meinungsfreiheit, "aber bei uns wird derzeit zu schlau dahergeredet statt sich auf das Fußballspielen zu konzentrieren. Es darf nicht vereinsschädigend sein. Was Thomas Müller in Bremen gesagt hat, war auch nicht okay. Wir brauchen wieder mehr Effizienz und Ernsthaftigkeit", betonte der Bayern-Boss.

Lewandowski hatte sich über die Transferpolitik und die Macht der Spieler geäußert, Müller sich zuletzt über Trainer Carlo Ancelotti ausgelassen. Es gebe, so Rummenigge, "auch für einen Parade-Bayer keine Stammplatzgarantie. Unzufriedenheit auf der Bank ist okay, aber keine öffentliche Kritik am Trainer".

"Ich bedauere seine Aussagen"

Lewandowski habe sich "offenbar von den Paris-Transfers irritieren lassen. Er ist bei uns als Fußballer angestellt — und verdient dafür sein Geld. Ich bedauere seine Aussagen", sagte Rummenigge. Der Pole habe zuletzt schon in der Rückrunde "unzutreffende Vorwürfe gegen die Mitspieler erhoben, dass er nicht genügend unterstützt worden wäre".

Als "Spiritus Rector" machte Rummenigge Lewandowskis Berater Maik Barthel aus. Das Interview sei bewusst am FC Bayern "vorbei organisiert worden. Er schadet damit Robert". Er sehe auch die Macht der Spieler "nicht so groß, wie Lewandowski mit Blick auf seinen Vertrag auch feststellen kann. Er hat bis 2021 ohne Ausstiegsklausel unterschrieben."

Und überhaupt, so Rummenigge weiter, müsse sich der Stürmer "keine Sorgen machen. Wir haben auch diese Saison wieder einen sehr guten Kader. Und wir haben seit langer Zeit eine seriöse und erfolgreiche Philosophie und haben damit große Erfolge erzielt."

Auch Lewandowskis Unmut über die Werbetouren der Münchner im Sommer konterte der Vorstandschef. Lewandowski hatte die hohe Belastung durch die Reisen nach Asien und in die USA beklagt und zudem bezweifelt, "dass sie für die Vermarktung einen großen Nutzen haben". Rummenigge indes bemerkte: "Wenn Lewandowski sich über die Asien-Reise beschwert, die wir machen, sollte er wissen, dass sein vermeintlicher Traumverein Real Madrid im Sommer 24 Tage in der Hitze unterwegs war — doppelt so lange wie wir."

(can)
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