Vorstandschef von Medienecho nicht überrascht Rummenigge verteidigt Bayern-PK - und tadelt Hoeneß

München · Karl-Heinz Rummenigge verteidigt die viel diskutierte Pressekonferenz der Bayern und spricht erstmals über die genauen Motive. Ganz glücklich mit dem Verlauf ist er aber nicht. Eine Bayern-Legende ist dagegen entsetzt über das Bild, das die Vereins-Bosse aktuell abgeben.

 Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß.

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Rekordmeister Bayern München hat die viel diskutierte PK der Bayern verteidigt, allerdings Präsident Uli Hoeneß für dessen Wortwahl am vergangenen Freitag getadelt. "Ich glaube der Uli weiß, dass er zumindest mit dem einen Wort nicht sehr glücklich gelegen ist", sagte Rummenigge vor dem Abflug zum Champions-League-Spiel am Dienstag (18.55 Uhr MESZ/Sky) beim griechischen Meister AEK Athen.

Hoeneß hatte dem ehemaligen Bayern-Profi Juan Bernat vorgeworfen, in der vergangenen Saison beim FC Sevilla (2:1) "einen Scheißdreck" gespielt zu haben. Bernat sei deshalb zu Paris St. Germain verkauft worden. Rummenigge lobte Bernats gelassene Reaktion: "Ich muss ehrlich sagen, es hat mir gut gefallen, weil er damit sehr entspannt umgegangen ist."

Bayern-Legende Breitner entsetzt über Bayern-PK

Kritik gab es dagegen vom früheren Nationalspieler Paul Breitner. "Mit diesem Auftritt haben sie die Arbeit kaputt gemacht, die der Verein in den letzten Jahren gemacht hat, um aus dem Arroganz-Image herauszukommen", sagte Breitner bei Blickpunkt Sport im Bayerischen Rundfunk.

„Die beste Pressekonferenz seit Tic Tac Toe!“
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Foto: dpa/Sven Hoppe

Er sei "nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt. Dass er diese Schwäche zeigt", ergänzte Breitner.

Rummenigge sprach nun erstmals über die Motive für den aufsehenerregenden Auftritt der Münchner Bosse. "Sinn und Ziel der ganzen Geschichte war, der Mannschaft und dem Trainer zu zeigen, dass wir bereit sind, sie nach außen zu schützen. Das war ein wichtiges Zeichen für die Spieler", sagte er. Einige Profis hätten sich dafür bedankt.

Dass Medienecho "dieser Größenordnung" habe weder ihn noch Hoeneß überrascht, meinte Rummenigge: "Wir können damit leben." Das Wichtigste sei gewesen, dass die Mannschaft nach vier Spielen ohne Sieg mit dem 3:1 beim VfL Wolfsburg eine Reaktion gezeigt habe. "Ich glaube, dass sie die Zeichen der Zeit erkannt hat, dass sie gefragt ist zu reagieren. Das hat sie gut gemacht. Ich hoffe und wünsche, dass wir da weitermachen."

Rummenigge sieht die Bayern "auf einem guten Weg", Trainer Niko Kovac habe "alles im Griff". In der Königsklasse sei nach wie vor der Gruppensieg das Ziel: "Ajax Amsterdam steht vor uns, wir müssen versuchen, das zu korrigieren."

Bei AEK Athen müssen die Bayern allerdings auf Franck Ribery verzichten. Der 35 Jahre alte Franzose fehlt wegen einer Wirbelblockade.

Dass der Titelverteidiger in der Bundesliga vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Dortmund hat, ist aus Rummenigges Sicht eine Momentaufnahme. "Borussia Dortmund macht das gut, ohne Frage, die spielen einen sehr attraktiven Fußball und stehen korrekterweise da, wo sie gerade stehen", sagte er, "aber ich darf auch daran erinnern: Es sind noch 26 Spieltage, 78 Punkte im Topf, das ist noch eine lange Zeit. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man Druck kriegt, wenn man da oben steht."

(sid/old)
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