"Bayern-Jäger" geben sich zurückhaltend Rummenigge gefallen Verfolger in der Bundesliga

Frankfurt/Main · Am Sonntag treffen zwei der "Bayern-Jäger" im direkten Duell aufeinander. Die vermeintliche Spannung an der Spitze gefällt sogar dem Rekordmeister.

FC Bayern München: Karl-Heinz Rummenigge gefallen Verfolger in der Bundesliga
Foto: dpa, mbk htf

Beim Blick auf die Tabelle hebt sogar der "Gejagte" den Daumen. "Das gefällt mir", sagte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: Wenn Vereine wie RB Leipzig, Hertha BSC, 1899 Hoffenheim und der 1. FC Köln plötzlich die ärgsten Verfolger sind, dann "ist das doch sympathisch und Ausdruck davon, dass die Liga auch mal durcheinander gewirbelt werden kann". Große Gefahr geht von den neuen Spitzenteams der Bundesliga aber (noch) nicht aus.

Denn mit der Rolle als Bayern-Jäger wollen sie weder in Leipzig und Berlin noch in Hoffenheim oder Köln etwas zu tun haben. Borussia Dortmund ist hinter dem Quartett nur Tabellensechster. Vor dem Spitzenspiel am Sonntag (15.30/Live-Ticker) in Sinsheim zwischen Hoffenheim und der Hertha träumen bislang nur die Fans von höheren Zielen.

"Rein tabellarisch und von den Ergebnissen her sind wir eine Spitzenmannschaft - vom Entwicklungsstand aber noch nicht", sagte 1899-Trainer Julian Nagelsmann am Freitag: "Es geht darum, die Leistung konstant über mehrere Monate und dann Jahre abzurufen. Irgendwann kann man sich dann in ferner Zukunft als Spitzenmannschaft titulieren. Von dieser Konstanz sind wir aber noch weit weg."

Der Gegner aus Berlin hingegen mache das "seit der letzten Saison sehr konstant", sagte Nagelsmann, der mit Hoffenheim in der Bundesliga ungeschlagen ist. Hertha spiele ähnlich wie der 1. FC Köln, gegen den die Kraichgauer unter der Woche im DFB-Pokal rausgeflogen sind.

Doch die Hauptstädter bleiben bescheiden. "Wir müssen erst noch bestätigen, dass wir ein Topteam sind. Wir sind eine gute Mannschaft, für alles andere ist es zu früh", sagte Berlins Trainer Pal Dardai, der ein offenes Spiel erwartet: "Einen Favoriten gibt es nicht."

Aus dem Verfolger-Quartett hat Rummenigge vor allem Aufsteiger Leipzig auf dem Zettel. "Dass die große Pläne da haben und sich nicht mit dem Mittelfeld zufriedengeben, war von Anfang an klar", sagte der Ex-Nationalspieler. Die "Roten Bullen", die am Samstag (15.30/Live-Ticker) bei Darmstadt 98 spielen, wollen sich mindestens mittelfristig oben etablieren.

"Wir sind auf Platz zwei, das ist ein schöner Nebeneffekt", sagte RB-Kapitän Dominik Kaiser: "Im Moment bringt uns das aber auch nicht so viel. Wir wollen einfach an die letzten Wochen anknüpfen und unser Spiel auf den Platz bringen." Davie Selke bremste die Euphorie: "Wir können über die Bayern reden, wenn wir in der Vorbereitung auf das Spiel gegen sie im Dezember sind."

Über den 1. FC Köln, der am Sonntag (17.30/Live-Ticker) beim Hamburger SV antritt, wird dagegen von einem ganz Großen geredet. "Köln erinnert mich an Leicester", sagte Trainer-Ikone Sir Alex Ferguson dem "kicker": "Dort muss in der jüngeren Vergangenheit eine gute Grundlage geschaffen worden sein." Leicester City war in der englischen Premier League in der vergangenen Saison sensationell Meister geworden.

(sid)
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