Transferschluss in der Bundesliga FC Bayern kann bis 18 Uhr einkaufen

Düsseldorf/München · Heute schließt das Transferfenster. Nach Jerome Boateng fällt nun auch Javi Martínez aus. Die Innenverteidigung ist extrem dünn besetzt. Das 2:0 gegen Hoffenheim war gestern nur Randaspekt.

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Foto: dpa/Matthias Balk

Die Nachricht verbreitete sich am Sonntag um die Mittagszeit. Javi Martínez droht eine wochenlange Pause. Nach dem langfristigen Ausfall von Abwehrchef Jerome Boateng der nächste personelle Schock für den FC Bayern München. Das anfällige linke Knie des 27-Jährigen macht wieder Probleme. "Das ist keine so große Geschichte. Es kann sein, dass etwas gemacht werden muss. Das ist entsprechend ärgerlich", sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Der Innenverteidiger selbst gab via Twitter bekannt, er werde "bald zurück" sein. Beim 2:0 gegen Hoffenheim am Abend bildete der einzig verbliebene gelernte Innenverteidiger im Kader, Holger Badstuber, zusammen mit Joshua Kimmich das Duo vor Manuel Neuer.

Sollte Bayern aufgrund der neuen Hiobsbotschaft entgegen der Aussagen von Klubchef Karl-Heinz Rummenigge und Sammer doch noch einen Zugang für die Defensive holen wollen, muss das schnell geschehen. Bis heute um 18 Uhr müssen die vollständigen Vertragsunterlagen bei der Deutschen Fußball Liga eingereicht werden. Danach ist das Transferfenster bis zum Sommer geschlossen. "Es gibt nichts, was uns besser macht. Und dementsprechend kann ich mir nicht vorstellen, dass wir das machen werden", sagte Sammer bei Sky

Die personelle Lage ist mit Blick auf die Aufgaben in Bundesliga, Pokal und vor allem Champions League bedrohlich. Erst am vergangenen Spieltag hatte sich Boateng einen Muskel- und Sehnenabriss in den Adduktoren zugezogen und fällt drei bis vier Monate aus. Medhi Benatia fehlt derzeit mit einem Muskelbündelriss, kehrt erst in den nächsten Tagen ins Mannschaftstraining zurück. Bleibt noch Badstuber. Der 26-Jährige ist seit November wieder im Kader, fehlte davor seit Dezember 2012 mit Kreuzband-, Sehnen-, und Oberschenkelmuskelrissen insgesamt 848 Tage, verpasste 171 Spiele. Ihn nun einer Dauerbelastung mit jeweils zwei Spielen pro Woche auszusetzen, erscheint grob fahrlässig.

Die internen Alternativen sind stark begrenzt. David Alaba, der gerade erst von einer Kapselverletzung genesen ist, kann die Position ausfüllen. Trainer Pep Guardiola ließ auch Xabi Alonso bereits in der Innenverteidigung auflaufen. Das ist allerdings nur Not- nicht Dauerlösung. Gestern experimentierte er mit Kimmich. Bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga haben die Alternativen die klangvollen Namen Philipp Walter (19) und Matthias Strohmaier (21). Beide haben auch im Trainingslager keine Chance von Guardiola zur Überzeugungsarbeit bekommen. Auch aus den Jugendteams durften keine Innenverteidiger vorspielen. Diese nun in der heißen Phase der Saison zu bringen, ist extrem unwahrscheinlich.

Bleibt noch die Möglichkeit, einen Spieler zu kaufen oder zu leihen. Naheliegend wäre ein Transfer eines Spielers, der folgende Kriterien erfüllt: Erfahren in Bundesliga und Champions League und vor allem auch für die Königsklasse spielberechtigt. Das ist er nur, wenn er in der laufenden Saison keine Sekunde in diesem Wettbewerb auf dem Platz gestanden hat.

(erer)
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