Bayern München dominiert die Bundesliga Müller ist der Matchwinner, Boateng "Mister Unbesiegbar"

München · Ob sich Jerome Boateng noch erinnert, wie sich das Verlieren in der Fußball-Bundesliga anfühlt? Das 4:0 (1:0) des Rekordmeisters Bayern München bei Eintracht Frankfurt bedeutete für den Weltmeister das 50. (!) Spiel in Folge ohne Niederlage. Der 26-Jährige ist seit Samstag der alleinige "Mister Unbesiegbar" der Eliteklasse.

FC Bayern München: Thomas Müller trifft mit dem Knie
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Müller trifft mit dem Knie

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Und auch am Main war Boateng dafür einer der Hauptverantwortlichen. Unaufgeregt und souverän dirigierte der Nationalspieler die Defensive, von seinen einst berüchtigten Aussetzern ist schon lange nichts mehr zu sehen. Als Verlierer war Boateng mit den Bayern zuletzt am 28. Oktober 2012 vom Platz gegangen, München unterlag damals 1:2 gegen Bayer Leverkusen.

Ein wenig "Glück" ist bei der Rekordserie allerdings auch dabei. Bei den letzten Niederlagen des Double-Gewinners in der Bundesliga in Augsburg (0:1) und gegen Dortmund (0:3) in der vergangenen Saison stand Boateng nicht im Kader.

Boateng ist Bayerns "Mister Unbesiegbar", Thomas Müller war am Samstag Bayerns Matchwinner. Den Interview-Marathon nach seiner Galavorstellung absolvierte Müller in seinen rot-weißen Badelatschen. Und vor jeder TV-Kamera berichtete Bayern Münchens Weltmeister, der den Double-Gewinner mit drei Toren zum Sieg bei Eintracht Frankfurt geführt hatte, das, was den ohnehin überforderten Herausforderern in der Bundesliga große Sorgen machen sollte.

Müller: "Wir wissen, was zu tun ist"

"Wir haben eine homogene Mannschaft, spielen nach dem Konzept des Trainers und wissen genau, was zu tun ist", sagte Müller: "Wir sind eingespielter." Soll heißen: Wenn nicht er, dann schießt eben ein anderer die Tore.

Die Treffer (22./64./67.) des 25-Jährigen - es waren seine Saisontore vier bis sechs - sicherten dem Rekordmeister den krönenden Abschluss einer perfekten Woche. Am Mittwoch erreichten die Bayern als Gruppensieger vorzeitig das Achtelfinale der Champions League. "Wenn wir eine gewisse Laufleistung und Seriosität auf den Platz bringen, wird es für jeden Gegner der Welt schwierig", sagte Müller: "Das garantiert keine Siege, aber wenn wir seriös spielen, werden wir immer unsere Torchancen kriegen - und in den meisten Fällen auch einen machen."

Die Freude über seine drei Tore wird Müller allerdings nicht allzu lange beschäftigen. "Nicht bis Weihnachten", sagte er: "Aber der Moment ist sehr schön - wenn man Tore schießt, kommt immer das Kribbeln im Bauch. Auch, wenn man schon ein paar Spiele auf dem Buckel hat."

Mit 27 Punkten schauen die Bayern in der Tabelle weiter gelassen auf die Konkurrenz. Angesichts der Münchner Dominanz stellt sich vielen Beobachtern die Frage, ob der Rekordmeister in dieser Saison den Durchmarsch schafft. "Klar wollen wir so lange wie möglich ungeschlagen bleiben. Es ist aber nicht unser Ziel, ohne Niederlage zu bleiben. Am Ende zählt nur, dass wir Meister werden", beteuerte Boateng. Und Trainer Pep Guardiola wiegelte ab: "Das ist egal und nicht unser Thema. Es geht um die Spielweise, die wollen wir verbessern."

In der Länderspielpause will der Spanier nun analysieren, "was wir bis Weihnachten noch besser machen können." Es klang fast wie eine Drohung.

(sid/dpa)
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