Bundesliga-Transfer Ist Gnabry gut genug für die Bayern?

Düsseldorf · Serge Gnabry wechselt für eine Ablöse von acht Millionen Euro von Werder Bremen zum FC Bayern München. Der 21-Jährige gehörte bei Werder zu den Bundesliga-Shootingstars der abgelaufenen Saison. Doch hat der Nationalspieler auch das Zeug zum Bayern-Star?

Serge Gnabry bei der EM 2021: deutscher Olympia-Star, U21-Europameister - Porträt
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Das ist Serge Gnabry

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Foto: dpa/Sven Hoppe

Gnabry soll mit seiner Schnelligkeit und seinem Zug zum Tor langfristig gemeinsam mit Kingsley Coman die Superstars Franck Ribéry und Arjen Robben ersetzen. Gnabry ist auf beiden Flügeln einsetzbar, zieht gerne von links in die Mitte und sucht den Abschluss, ist also mehr Ribéry-Alternative als Robben-Ersatz. Mit einer Ablöse von acht Millionen Euro ist der Nationalspieler zudem ein Schnäppchen. Setzt sich Gnabry nicht durch, verkaufen die Bayern ihn wahrscheinlich dennoch mit Gewinn weiter.

Abwarten. Gnabry bringt vieles an Talent mit. Seine Antrittsschnelligkeit und seine Geschwindigkeit sind ebenso wie seine Dribblings eine Waffe. Auch seine Technik ist überdurchschnittlich stark. Und dennoch gibt es viele Zweifel, ob er es an der Säbener Straße packt. Gnabry trifft oft noch die falschen Entscheidungen auf dem Platz, manchmal fehlt ihm die nötige Ruhe und Übersicht. Sollte sich Gnabry in München — wie schon so viele Talente vor ihm — nicht durchsetzen, fällt er weich. Ein Scheitern beim FC Bayern bedeutet nicht automatisch eine gescheiterte Karriere. Die Bundesliga beobachtet Gnabrys Entwicklung bei den Bayern ganz genau.

Die Bayern zogen zuletzt bei Kingsley Coman die Kaufoption für 21 Millionen Euro, jetzt kommt Gnabry auch noch für die Außenbahn, auf der Robben und Ribéry immer noch gesetzt sind. Zumindest so lange sie von Verletzungen verschont bleiben. Vier Spieler für zwei Positionen, und Thomas Müller kann beispielsweise auch auf dem rechten Flügel spielen — das sollte reichen. Das bedeutet, dass der Brasilianer Douglas Costa nicht mehr gebraucht wird. Sollten die Bayern ein angemessenes Angebot erhalten, wird der Mittelfeldspieler verkauft. Interesse soll es aus Spanien, Italien und England geben.

Davon ist auszugehen. Werders Geschäftsführer Frank Baumann dementierte zwar seit Monaten, dass die Bayern den Bremern im vergangenen Sommer dabei halfen, Gnabry vom FC Arsenal loszueisen und im Gegenzug eine Kaufoption erhielten, doch durch den Transfer von Gnabry nach München stehen Baumanns Aussagen in einem anderen Licht.

Nein. Es ist davon auszugehen, dass die Bayern noch richtig auf dem Transfermarkt zuschlagen. Präsident Hoeneß hatte nach Saisonende einen Rekord-Transfer beim FC Bayern zumindest nicht ausgeschlossen: "Vielleicht wird es etwas geben, was es beim FC Bayern bisher noch nicht gegeben hat." Das deckt der Gnabry-Transfer noch nicht ab. Ebenso wenig wie die bisherigen Verpflichtungen Niklas Süle und Sebastian Rudy, die beide aus Hoffenheim nach München kommen.

(can)
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