Abwehrspieler kehrt nach Verletzung zurück Für Badstuber soll es das letzte Comeback gewesen sein

München · Nach fast neun Monaten feiert Holger Badstuber zum wiederholten Male ein Comeback. Es soll das letzte Kapitel einer langen Leidensgeschichte sein.

Holger Badstuber gibt das nächste Comeback
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Badstuber gibt das nächste Comeback

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Foto: dpa, htf

Holger Badstuber machte an der Seitenlinie noch ein paar Dehnübungen, da erhoben sich über 70.000 Bayern-Fans schon von ihren Sitzen und feierten den 27-Jährigen frenetisch mit Applaus und Sprechchören. Die Einwechslung des leidgeprüften Abwehrspielers in der 81. Minute für Weltmeister Mats Hummels war der emotionale Höhepunkt eines ansonsten langweiligen Pokalspiels.

"Das hat mich sehr berührt und war atemberaubend. Das war Emotion pur. Die Fans geben mir ein super Gefühl", sagte der 27-Jährige nach seinem Kurzeinsatz beim lockeren 3:1 (2:0) von Bayern München im Pokal-Derby gegen den FC Augsburg mit einem Strahlen in den Augen, nachdem er nach fast neunmonatiger Verletzungspause zum wiederholten Male zurückgekehrt war.

Es soll das letzte Kapitel einer langen Leidensgeschichte sein, die Ende 2012 mit einem Kreuzbandriss begann. Auf die Frage, was bei diesem Comeback anders ist, antwortete Badstuber bestimmt: "Es war das letzte Mal, dass ich zurückkomme. Das habe ich beschlossen. Ich arbeite daran, dass ich gesund bleibe und dauerhaft auf dem Platz stehe und funktioniere."

Das wünschen sich auch die Kollegen und die Verantwortlichen des Rekordmeisters. "Wir sind alle sehr glücklich, dass er zurück ist. Er hat Monate Aufbautraining hinter sich. Dass sich das ganze Stadion dann erhebt, hat er sich verdient. Wir hoffen jetzt, dass er lange, lange keine Probleme hat", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

"Ich höre auf die Signale"

Davon geht Badstuber, der zuletzt am 10. Februar im Pokalspiel gegen Bochum für die Bayern ein Pflichtspiel absolviert hatte, aus. Er sei zuversichtlich, einen Weg gefunden zu haben, "bei dem ich mich sehr wohl fühle". Er kenne inzwischen seinen Körper, "und ich höre auf die Signale".

Noch sieht sich der Nationalspieler nicht so weit, um Ansprüche zu stellen - auch wenn Thomas Müller Badstuber im Training schon wieder "sehr geschmeidig" erlebt. "Es fehlt noch was. Ich befinde mich in einem Prozess. Das Ziel ist Langfristigkeit, um die Leistung steigern zu können und an ein Limit zu kommen, das ich noch nie hatte", sagte Badstuber.

Von so einem Limit ist der FC Bayern auf dem Weg zum Triple derzeit noch weit entfernt. Zwar entledigten sich die Münchner der Aufgabe gegen Augsburg nach Toren von Philipp Lahm (2.), Julian Green (41.) und David Alaba (90.+3) gegen ängstliche Augsburger, für die Dong Wion Ji (68.) traf, souverän. Dennoch äußerten Hummels und Lahm Kritik.

Nach dem 2:0 habe man Augsburg wie zuletzt schon Eindhoven in der Champions League "mitspielen lassen. Wir haben mit acht Mann angegriffen und Konter kassiert", monierte Hummels. "Das darf nicht passieren, dass wir da wieder nachlassen", ergänzte Lahm.

Bereits am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) kommt es in der Liga zur Neuauflage des Derbys, diesmal in Augsburg. Im Pokal geht es für die Bayern erst im Februar im Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg weiter. Bis dahin soll bei Badstuber endlich wieder der Fußball-Alltag eingekehrt sein — ohne Verletzungen.

(sid)
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