Nach dem Comeback Monsieur Franck Ribery lacht wieder

München · Für Franck Ribery könnte das eigentlich bedeutungslose Spiel in der Champions League bei Dinamo Zagreb genau zur richtigen Zeit kommen. Nach dem gefeierten Comeback in Gladbach möchte der Franzose weiter "Rhythmus" finden. Der Fokus liegt aber schon auf dem neuen Jahr.

 Gegen Gladbach feierte Franck Ribery sein Comeback für den FC Bayern München. Gegen Zagreb könnte er wieder auflaufen.

Gegen Gladbach feierte Franck Ribery sein Comeback für den FC Bayern München. Gegen Zagreb könnte er wieder auflaufen.

Foto: dpa, bt fdt

Nach seinem ersehnten Blitz-Comeback in der Bundesliga naht für Franck Ribery auch wieder die erste Dienstreise in der Champions League. Wie zuletzt im Februar, als die Münchner bei Schachtjor Donezk mit dem Franzosen in der Startelf ein 0:0 erspielten, wird der Mittelfeldstar an Bord des Bayern-Fliegers nach Kroatien erwartet.

Für den bereits als Gruppensieger feststehenden deutschen Rekordmeister ist die Königsklassen-Partie bei Dinamo Zagreb sportlich nicht mehr wichtig. Für den 32-Jährigen könnte sie aber ein weiterer Schritt zurück in den Fußball-Alltag sein. "Ich bin noch nicht zu hundert Prozent fit. Ich brauche noch Zeit, Rhythmus, gutes Training", erklärte Ribery. Nach drei Tagen mit Team-Einheiten war der Franzose über die wenigstens am Ende schnelle Rückkehr auf den Rasen überrascht. "Dass ich so früh zurück bin, hätte ich nicht gedacht", sagte Ribéry, dessen lädierter rechter Knöchel im Juli noch mit einem Gips ruhiggestellt werden musste. Eine lange Zeit des Zweifelns und der Unsicherheit, in der zudem noch seine Vertreter brillierten, liegt nun hinter Ribery. Vernunft soll bei den nächsten Einsätzen die oberste Maxime sein. Jede Minute Spielpraxis dürfte "Europas Fußballer des Jahres 2013" nun weiterhelfen.

23 Ballkontakte, 15 Pässe, zwei Flanken, zwei Schüsse und ein Tor lautete die Ausbeute in nur 15 Spielminuten beim 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach. "Das war wichtig für Franck", sagte Trainer Pep Guardiola. "Er hat wieder mit seiner Aggressivität gespielt, Kompliment für ihn." Endlich konnte der Spanier wieder über den Fußballer Ribéry sprechen und musste nicht - oftmals genervt - Antworten über dessen Gesundheitsstand geben.

Da Guardiola in Zagreb (Mi. 20.45 Uhr/Live-Ticker), so weit es sein dezimierter Kader zulässt, rotieren wird, könnten auch für Ribéry wieder einige Minuten herausspringen. "Er strahlt eine unheimliche Spielfreude aus und wir sind froh, dass er wieder da ist", sagte Torhüter Manuel Neuer. Das wichtigste Ziel aber bleibt, dass der Ausnahmekönner vor allem im neuen Jahr und erst recht in der entscheidenden Saisonphase wieder groß auftrumpfen kann.

"Wenn wir in die entscheidende Phase kommen, speziell auch in der Champions League, die jetzt mit der K.o.-Runde losgeht, ist es gut, wenn Franck zurück ist und zur Verfügung steht", betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kürzlich und würdigte die Verdienste des Publikumslieblings. "Franck Ribery war für uns in den letzten Jahren ein sehr wichtiger Spieler. Er ist seit 2007 hier. Er war vielleicht der erste Spieler damals, der diesen Aufschwung in den letzten Jahren mit bewirkt hat. Er gibt uns noch eine Qualität mehr."

Alle im Club sind darüber glücklich, dass der Gefühlsfußballer wieder mit ihnen auf dem Platz lacht. "Franck hat monatelang gelitten. Es war sehr schwer für uns zu beobachten, wie traurig er war", sagte Sportvorstand Matthias Sammer. "Er war bereit, die Mediziner haben das Okay gegeben - und dann kann man ihm so früh ein paar Minuten geben. Dass er ein Tor macht, ist natürlich die Krönung."

(ball/dpa)
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