0:3 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League Bayerns letzte Hoffnung heißt Porto

Barceona · Im Moment des Abpfiffs verzog Pep Guardiola das Gesicht vor Schmerz, er raffte sich noch zu einer kurzen Umarmung mit Luis Enrique auf und nahm dann frustriert die Treppe in die Kabine.

FC Bayern München: Einzelkritik zum Barcelona-Spiel
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Der Trainer des FC Bayern München wollte nach seiner misslungenen Rückkehr zu seiner "alten Liebe" FC Barcelona noch nicht aufgeben, doch die schlimme 17-Minuten-Lektion zum 0:3 (0:0) im Halbfinal-Hinspiel hatte jede Hoffnung zerstört — bis auf einen kleinen Strohhalm.

"Unser letzter Tropfen Hoffnung ist Porto", sagte der tief enttäuschte, zuvor noch so herausragende Bayern-Torhüter Manuel Neuer, der nach einem knappen Dutzend Glanzparaden am Ende auch nichts mehr gegen den genialen Lionel Messi hatte ausrichten können. Und er schob hinterher: "Sag niemals nie!"

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Doch "Porto" zu bemühen, das 6:1 im Viertelfinale gegen den FC Porto nach einem 1:3 in Portugal, war wohl auch nur Ausdruck der Verzweiflung. Vorausgesetzt, dass am Dienstagabend (20.45 Uhr/Live-Ticker) in der Münchner Arena nicht Wundersames geschieht, ist der Traum des FC Bayern vom Champions-League-Finale in Berlin am 6. Juni geplatzt.

"Es wird enorm schwierig für uns", räumte Guardiola ein: "Es gibt aber immer noch 90 Minuten, in denen wir hart kämpfen werden." Das hatte der deutsche Rekordmeister auch im Camp Nou getan, zwischenzeitlich dabei sogar ziemlich gut ausgesehen, doch das Spiel hatte einen "Makel", den Sportvorstand Matthias Sammer bestens beschrieb: "Es wäre besser gewesen, der Schiedsrichter hätte nach 75 Minuten abgepfiffen."

Bis dahin hatte Neuer die Bayern mit fast unglaublichen Paraden im Spiel gehalten, er war weltklasse — dann aber kam Lionel Messi und setzte noch einen drauf. Mit zwei Toren innerhalb von vier Minuten (77./80.) traf er die Münchner ins Herz. "Messis individuelle Klasse ist einzigartig", sagte Neuer anerkennend.

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Foto: Screenshot Twitter

"Das darf niemals passieren"

Der FC Bayern zerfiel in seine Einzelteile und kassierte sogar noch ein unerklärliches Kontertor durch Neymar (90.+4). "Sie sind völlig zusammengebrochen, das darf niemals passieren", sagte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. Es blieb eine Erkenntnis, die Thomas Müller formulierte: "Das Ding noch zu drehen, wäre eine Sensation."

Erst eine Mannschaft konnte einen Drei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel noch drehen.In der Saison 2003/04 schaffte Deportivo La Coruna das kleine Fußball-Wunder. Die Spanier verloren zunächst das Viertelfinal-Hinspiel beim damaligen Titelverteidiger AC Mailand 1:4, zogen dann aber durch ein 4:0 auf heimischem Platz doch noch in die Runde der letzten Vier ein.

Borussia Dortmund hatte in der vergangenen Saison eine ähnliche "Mission Impossible" gegen Barcas großes Rivalen Real Madrid beinahe noch erfüllt. Nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel im Estadio Santiago Bernabeu reichte es im Rückspiel für die Elf von Trainer Jürgen Klopp nach zwei Toren von Marco Reus aber nur noch zu einem 2:0.

(sid)
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