Chilene verlässt München nach drei Jahren Vidal wechselt nach Barcelona - Poker um Boateng geht weiter

Rottach-Egern · Am Freitagvormittag ackerten Jerome Boateng und Arturo Vidal noch im Trainingslager des FC Bayern am Tegernsee - am Abend wurde der Transfer des Chilenen zum FC vermeldet. Und was wird aus Boateng?

 Arturo Vidal streift sich demnächst das Trikot des FC Barcelona über.

Arturo Vidal streift sich demnächst das Trikot des FC Barcelona über.

Foto: AP/Matthias Schrader

Jerome Boateng rannte, grätschte und gab Autogramme, der rekonvaleszente Arturo Vidal arbeitete zunächst noch individuell im Fitnesszelt. Am zweiten Tag des Trainingslagers am Tegernsee waren die Stars noch sichtbar Teil der Mannschaft des FC Bayern. Am Abend aber war Vidals Zeit beim FC Bayern praktisch vorbei. Er bekommt beim FC Barcelona einen Drei-Jahres-Vertrag, wenn er den Medizincheck besteht. Boateng wird mit Paris Saint-Germain und neuerdings Manchester United - dem nächsten Testspielgegner der Bayern am Sonntagabend (20.15 Uhr) - in Verbindungen gebracht.

„Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei Arturo für drei tolle Jahre herzlich bedanken“, teilte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge über die Website des Vereins mit, „wir haben in dieser Zeit große Erfolge gefeiert, daran hatte Arturo maßgeblichen Anteil. Er ist auch in wichtigen Spielen immer vorangegangen, auf ihn konnten wir uns immer verlassen.“ Der 31 Jahre alte Chilene war 2015 von Juventus Turin nach München gekommen. Seitdem absolvierte der Mittelfeldspieler 124 Pflichtspiele und war an drei Meistertiteln sowie einem Erfolg im DFB-Pokal beteiligt. Die Ablösesumme soll bei 20 Millionen Euro liegen.

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Foto: AFP/-

Vidal erklärte, er habe die Zeit in München sehr genossen. „Ich möchte mich beim Verein dafür bedanken, dass ich noch einmal die Chance bekomme, eine neue Herausforderung in Barcelona anzunehmen“, sagte er.

Barca-Trainer Ernesto Valverde äußerte bereits seine Vorfreude auf den Zugang. "Er ist ein Krieger", sagte er vor dem Spiel der Katalanen gegen den AC Mailand in Santa Clara/Kalifornien: „Er ist ein Spieler, der ein bisschen anders ist als die, die wir haben.“

In der Causa Boateng hatte sich Rummenigge zuletzt bereits auskunftsfreudig gezeigt und berichtet, dass Boatengs Berater schon mit Paris verhandle. Zuletzt brachte die „Bild“-Zeitung Manchester United als weiteren Interessenten für den Weltmeister von 2014 ins Gespräch. Der Klub von der Insel und Trainer-Star José Mourinho sollen als Tausch für den Innenverteidiger den französischen Offensivakteur Anthony Martial angeboten haben. Aber Bayern lehnte ab, wie Rummenigge der Zeitung sagte. „Wir haben vier Außenstürmer: Ribéry, Robben, Coman und Gnabry.“ Dazu käme der neu verpflichtete Kanadier Alphonso Davies. „Man darf das Rad auch nicht überdrehen. Das machen manche Klubs, aber man macht dem Trainer damit Probleme“, sagte Rummenigge.

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Foto: dpa/Soeren Stache

Der Bayern-Boss würde Boateng ziehen lassen, das ist bekannt. Die Ablösesumme für den noch bis 2021 gebundenen Abwehrspieler soll dem Vernehmen nach 50 Millionen Euro überschreiten. Weil in England das Transferfenster nur bis 9. August offen ist, müsste ManUnited schnell handeln. Am Sonntag gastieren die „Red Devils“ zu einem Testspiel in München - Boateng dürfte wegen Trainingsrückstand da verzichten. Paris und Coach Thomas Tuchel hätten indes bis Ende August Zeit, sich mit Bayern München über einen Wechsel von Boateng zu verständigen.

Im Poker um Vidal waren laut Medienberichten zuletzt ebenfalls zwei Vereine mit zwei unterschiedlichen Transfer-Deadlines involviert. Galt zuletzt noch Inter Mailand als aussichtsreichster Kandidat für den Chilenen, so brachten spanischen Zeitungen den großen FC Barcelona ins Spiel. Die Truppe um Superstar Lionel Messi suche einen zweikampfstarken und physisch starken Mittelfeldspieler, hieß es.

Vidal hatte in München noch einen Vertrag bis 2019. Der FC Barcelona kündigte auf seiner Homepage an, dass er schon bald über die Ankunft des Chilenen und über den Ablauf der Vorstellungs-Zeremonie informieren werde.

(old/dpa)
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