„Sehr, sehr frustrierend“ Robbens Oberschenkel bleibt ein Rätsel

Arjen Robben vom deutschen Fußball-Meister Bayern München ist zunehmend frustriert wegen seiner langen Verletzungspause. Die Ursache seiner Beschwerden ist noch nicht gefunden.

 Arjen Robben.

Arjen Robben.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Unter der Sonne Katars war die Welt noch in Ordnung. "Es läuft alles nach Plan, kein Problem", hatte Arjen Robben zu Jahresbeginn im Trainingslager von Bayern München gesagt, er sprach von Normalität. Spätestens zum Rückrundenstart wollte der Niederländer sein Comeback feiern, sein vermeintlich letztes halbes Jahr beim Fußball-Rekordmeister in vollen Zügen genießen. Es kam ganz anders.

"Es ist sehr, sehr frustrierend", wurde der 35-Jährige am Freitag in der Bild-Zeitung zitiert. Wegen anhaltender Oberschenkelprobleme ist an eine kurzfristige Rückkehr auf den Platz nicht zu denken. "Es geht noch immer nicht gut. Wir versuchen alles, aber im Moment ist es nicht so gut. Es ist leider genau das Problem, dass man nicht genau weiß, was es ist. Es ist wirklich schwierig", sagte Robben.

Das letzte Spiel des Niederländers ist inzwischen über zweieinhalb Monate her. Beim 5:1 in der Champions League am 27. November gegen Benfica Lissabon brillierte Robben mit zwei Toren. Dass der Flügelstürmer seitdem ausfällt, "ärgert uns und ihn natürlich am meisten", sagte Bayern-Trainer Niko Kovac zuletzt. Die genauen Gründe bleiben rätselhaft.

"Du versuchst alles, du machst alles. Aber im Moment kommt nichts Gutes raus. Ich war zwei Mal wirklich nah dran, ich war ja wieder bei der Mannschaft", sagte Robben: "Aber dann gab es wieder Rückschläge."

Das Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) beim FC Liverpool wird der 35-Jährige sicher verpassen, für das Rückspiel am 13. März hat er noch Hoffnung. "Vom Kopf her ist es nicht leicht, du willst arbeiten, du fühlst dich eigentlich gut", sagte er. Die Gedanken an die Benfica-Partie helfen: "Mein letztes Spiel war das beste Beispiel. Und ich habe das Gefühl, wenn ich wieder zurück bin, mache ich so weiter."

Doch die Spätphase seiner Karriere scheint für den stets bis in die wenigen Haarspitzen motivierten Robben auch eine der schwierigsten zu werden. Mit Verletzungspausen kennt er sich zwar bestens aus, Robbens Krankheitstage ergeben addiert über drei Jahre. Ob der frühere Nationalspieler aber noch einmal zu alter Form findet, ist zum jetzigen Zeitpunkt fraglich. Wie es dann im Sommer weitergeht, ist offen.

"Vielleicht höre ich ganz auf", hatte Robben zuletzt im kicker-Interview, angesprochen auf seinen in München auslaufenden Vertrag, gesagt. Es sei noch nicht zu 100 Prozent klar, ob er weiterspiele. Von einem Angebot eines anderen Klubs müsse Robben "wirklich zu 100 Prozent" überzeugt sein. Das angebliche Interesse des japanischen Erstligisten FC Tokio hatte Robbens Vater, gleichzeitig Berater des 35-Jährigen, zuletzt als "Quatsch" bezeichnet.

(ako/sid)
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