Europas Fußballer des Jahres Neuer, Robben und Ronaldo kämpfen um die Krone
Nyon · Weltmeister, Deutschlands Fußballer des Jahres - und jetzt vielleicht noch auf Europas Thron: Ausnahme-Torhüter Manuel Neuer winkt die nächste hohe Auszeichnung. Der 28-Jährige von Fußball-Rekordmeister Bayern München ist einer von noch drei Kandidaten für die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 2014.
Er könnte damit Nachfolger seines Klubkollegen Franck Ribery werden, dem die Ehre im Jahr des Triple-Triumphs 2013 zuteil geworden war. Zudem wäre Neuer der erste Deutsche an Europas Spitze seit Matthias Sammer, der im Jahr des EM-Triumphs 1996 geehrt worden war.
Neben Neuer stehen Bayern-Star Arjen Robben (30) und Weltfußballer Cristiano Ronaldo (29) von Champions-League-Sieger Real Madrid auf der "Shortlist", die die Europäische Fußball-Union (Uefa) am Donnerstag veröffentlichte. Der Sieger wird am 28. August im Rahmen der Auslosung der Gruppenphase der Champions League in Monaco gewählt.
"Das ist eine tolle Nachricht - für die beiden, aber auch für den ganzen FC Bayern. Wir können schon jetzt stolz sein - unabhängig vom Ausgang der Wahl", sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei fcb.de. Sowohl Neuer als auch Robben hätten den Titel "mehr als verdient", meinte Rummenigge: "Sie haben für den FC Bayern in den letzten Jahren herausragende Leistungen gebracht und die WM in Brasilien geprägt."
Neuer, der am 13. Juli in Rio de Janeiro den WM-Pokal in Händen hielt, war erst vor wenigen Tagen zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden. Er wäre der erste Torhüter seit dem Russen Lew Jaschin 1963, der auf Europas Thron steigt. Neben Sammer 1996 waren Lothar Matthäus 1990, Karl-Heinz Rummenigge 1980 und 1981, Franz Beckenbauer 1972 und 1976 sowie Gerd Müller 1970 als "Europas Fußballer des Jahres" geehrt worden. In der aktuellen Form wird die Wahl erst seit 2011 abgehalten, Neuer ist der erste Torwart auf dem Siegerpodest. Vor Ribery hatten Andres Iniesta (2012) und Lionel Messi (2011) vom FC Barcelona gewonnen.
Neuer, Robben und Ronaldo erhielten von den 54 abstimmenden Journalisten in einer Vorauswahl unter zehn Kandidaten die meisten Stimmen. Auf Platz vier und fünf kamen in Thomas Müller und Philipp Lahm zwei weitere Weltmeister vom FC Bayern. Punktgleich mit Lahm belegte Messi ebenfalls Rang fünf. Dahinter folgen James Rodriguez (Real Madrid), Luis Suarez (FC Barcelona), Angel Di Maria (Real Madrid) und Diego Costa (FC Chelsea) auf den Plätzen.
Auch bei den Frauen winkt indes ein deutscher Erfolg. Neben der Schwedin Nilla Fischer wurden die Nationalspielerin Nadine Keßler und Martina Müller (alle VfL Wolfsburg) nominiert. Das Trio verteidigte in der vergangenen Saison den Titel in der Königsklasse erfolgreich, zudem gewann der VfL die deutsche Meisterschaft. Im vergangenen Jahr wurde Nationaltorhüterin Nadine Angerer ausgezeichnet.