Kommentar zur Medienschelte Die Bayern-Hybris

München · Nach dem Generalangriff der Bayern-Verantwortlichen auf Kritiker und Medien muss man sich verwundert die Augen reiben. Hoeneß und Rummenigge sind als Kronzeugen für faires Verhalten eine Fehlbesetzung. Ein Kommentar.

 Attacke gegen alle: Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic.

Attacke gegen alle: Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß, Hasan Salihamidzic.

Foto: Screenshot/Screenshot: FC Bayern TV

So viel Chuzpe ist selbst für Bayern-Offizielle ungewöhnlich. Da laden die Verantwortlichen des FC Bayern München zur Pressekonferenz und beschimpfen 30 Minuten lang Medien für ihre Kritik an Bayern-Spielern oder der Nationalmannschaft. Sogar der erste Grundgesetzartikel wurde zitiert. Zur Erinnerung: Das ist der mit der Würde des Menschen. Wie bitte? Man rieb sich verwundert die Augen.

Nichts gegen Medienkritik. Journalisten berichten manchmal überzogen, auch hämisch. Das sollte nicht sein. Gegen eine falsche Darstellung kann sich ein Verein auch juristisch wehren. Aber Hoeneß und Rummenigge sind als Kronzeugen für ein faires, angemessenes (und auch gesetzestreues) Verhalten wahrlich ungeeignet. Hatte Hoeneß nicht gerade einem Leverkusen-Spieler attestiert, „geisteskrank“ zu sein? Und einen Ex-Spieler als „Söldner“ diffamiert? Und einem anderen Ex-Spieler vorgeworfen, einen „Scheißdreck“ gespielt zu haben? Ach ja: Würde. Respekt. Man wünschte den Bayern-Verantwortlichen mehr Gelassenheit. Und mehr Fokus auf die sportliche Analyse von vier sieglosen Spielen.

(brö)
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