Halbfinale der Champions League FC Bayern zittert vor Cristiano Ronaldo

München · Mit fünf Toren erledigte Cristiano Ronaldo den FC Bayern München in der vergangenen Champions-League-Saison fast im Alleingang. Derzeit ist der Portugiese - mal wieder - in der Form seines Lebens. Und am Dienstag kommt es zum Wiedersehen mit den Münchnern.

Cristiano Ronaldo jubelt oben ohne
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Bayern-Schreck Cristiano Ronaldo verbrachte den kurzen Liebesurlaub mit seiner Georgina standesgemäß im eigenen "CR7"-Hotel. In Lissabon schöpfte der Weltfußballer noch einmal Kraft für das große Duell mit seinem Lieblingsgegner, im Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) soll die gefürchtete "Tormaschine" wieder auf Hochtouren laufen - wie zuletzt immer gegen den deutschen Fußball-Rekordmeister aus München.

Im Viertelfinale der vergangenen Saison schoss Ronaldo die Bayern mit fünf der sechs Real-Tore fast im Alleingang aus dem Wettbewerb. In den jüngsten drei Duellen traf er siebenmal, neun Tore in sechs Treffen sind es insgesamt - ein Tor alle 65 Minuten. Nur gegen Juventus Turin (zehn Tore) war er häufiger erfolgreich.

Bayern gegen Real: Historie eines Klassikers
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Foto: dpa, David Ebener

"Er schießt so viele Tore, das ist Wahnsinn. Ich treffe nicht mal im Training so oft", sagt Bayern-Stürmer Sandro Wagner. Jupp Heynckes nennt Ronaldos Killerinstinkt "überragend" - kein Wunder, dass der Münchner Trainer-Routinier hofft, "dass er gegen uns nicht seine besten Tage erwischt".

Doch damit ist kaum zu rechnen, mit 33 Jahren ist Ronaldo - mal wieder - in der Form seines Lebens. Er hat in den jüngsten zwölf Pflichtspielen getroffen (20 Tore), eine längere Serie hatte er bei Real nie. Er traf in zehn Champions-League-Spielen 15-mal, als erster Spieler in jeder Begegnung. Allein in der K.o.-Phase gegen Paris St. Germain und Turin war er sechsmal erfolgreich, Madrids Klubpräsident Florentino Perez adelte ihn kürzlich als "unseren neuen Di Stefano".

Bayern gegen Real – die letzten Duelle
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Foto: AP

Woher kommt diese unglaubliche Stärke im reifen Fußballer-Alter? Ronaldo pflegt seinen Körper intensiver denn je, der Portugiese trainiere im Kraftraum "wie eine Maschine", berichtet sein Teamkollege Casemiro. Das war zu bestaunen, als Ronaldo nach dem entscheidenden Tor gegen Juve im Viertelfinal-Rückspiel in typischer Pose seinen gestählten Oberkörper präsentierte.

Und: Ronaldo hat seinen Spielstil verändert, agiert ökonomischer. Auf Läufe aus der Tiefe oder über die einst geliebte linke Seite verzichtet er nahezu komplett, lauert stattdessen an der Abseitslinie oder im Sechzehner. "Er verbraucht weniger Energie, macht das sehr intelligent", lobte Turins Torwart Gianluigi Buffon. Trainer Zinedine Zidane hat Ronaldo außerdem beigebracht, dass eine Auswechslung keine Majestätsbeleidigung ist, Pausen vielmehr wertvoll sein können.

Cristiano Ronaldo trifft per Fallrückzieher gegen Juventus Turin
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Ronaldo trifft per Fallrückzieher gegen Juve

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Foto: afp

Diese befähigen ihn zu gnadenloser Effizienz. "Er ist eine Tormaschine", sagte Bayern-Star James ehrfürchtig der tz. Und Ronaldo ist der Mann für die wichtigen Tore, das zeigt ein Vergleich mit seinem ewigen Rivalen Lionel Messi. Während dieser seit 2011 mickrige fünf Tore ab dem Viertelfinale der Champions League zustande brachte, sind es bei Ronaldo 30. Im Hinspiel gegen Juve traf er per Fallrückzieher, in unglaublichen 2,38 m Höhe erwischte er den Ball. "Ohne Zweifel mein schönstes Tor", schwärmte Ronaldo.

Die Tore und Rekorde verdrängen die schlechten Nachrichten um die Anklage wegen Steuerhinterziehung aus den Nachrichten, wegen der Ronaldo sogar eine Haftstrafe droht. Real, so ist zu hören, wolle im Sommer sogar sein Gehalt aufbessern. Von 21 auf 30 Millionen Euro im Jahr. Netto, versteht sich. Ohne Prämien.

(sid)
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