6:2 in Salzburg FC Bayern müht sich zu spätem aber deutlichem Sieg

Salzburg · Lange tun sich die Bayern gegen dynamische Salzburger schwer, wirken verwundbar. Den frühen Rückstand können sie zwar drehen, müssen nach einer Stunde aber den erneuten Ausgleich hinnehmen. Doch dann gelingen den Münchenern vier späte Tore.

Erzielte erneut zwei Tore: Rober Lewandowski.

Erzielte erneut zwei Tore: Rober Lewandowski.

Foto: AP/Andreas Schaad

Bayern Münchens eiskalte Rekordsieger klatschten sich lachend ab und schlugen im Salzburger Regen die Fäuste aneinander, dass es nur so spritzte. Der unaufhaltsame Triple-Gewinner ist dank eines fulminanten Endspurts bestens für den Bundesliga-Gipfel gegen Borussia Dortmund gerüstet. Die Bayern gewannen auch ihr drittes Gruppenspiel in der Champions League bei Red Bull Salzburg 6:2 (2:1) und bauten ihre beeindruckende Serie in Europa aus. Durch den 14. Sieg in Folge in der Königsklasse machte der deutsche Fußball-Rekordmeister einen riesigen Schritt Richtung Achtelfinale.

"Wir hatten gute Phasen und schlechte Phasen, auch in der zweiten Halbzeit. Am Ende haben wir aber noch mal eine ganze Schippe draufgelegt und dann letztlich auch verdient gewonnen," sagte Jerome Boateng, dessen Tor zum 3:2 den Salzburger Widerstand gebrochen hatte. Leroy Sane fügte bei Sky hinzu: "Wir haben uns schwerer getan, als das Ergebnis aussagt."

Österreichs Serienmeister ging in einer flotten Partie bereits in der 4. Minute durch Mergim Berisha in Führung. Die Bayern kamen durch einen von Robert Lewandowski verwandelten Foulelfmeter (21.) zum Ausgleich. Ein Eigentor von Rasmus Kristensen (44.) sorgte für die Führung der Gäste, die zuletzt vor 20 Monaten in der Königsklasse nicht gewonnen haben (1:3 gegen Liverpool).

Den Ausgleich durch Masaya Okugawa (66.) konterten Boateng (79.), Sane (83.), erneut Lewandowski (88.) und Lucas Hernandez (90.+2) wie im Rausch.

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Nach der Unruhe um Abwehrchef David Alaba hatte Bayern-Trainer Hansi Flick die passende Antwort seiner Profis gefordert: Die lieferte der Rekordmeister ohne den positiv auf Corona getesteten Niklas Süle und ohne Leon Goretzka (Wadenprobleme). Zwar offenbarten die Münchner gegen die gefährlichen und frechen Salzburger einige Lücken in der Defensive, sie zeigten aber vier Tage vor dem Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) beim BVB Moral.

Beide Teams traten in Gedenken an die Opfer des Terroranschlags von Wien mit einem Trauerflor an. Vor dem Spiel gab es zudem eine Schweigeminute.

Salzburg erwischte danach einen Start nach Maß. Nachdem Boateng einen Schuss von Sekou Koita noch abblocken konnte, verwertete Berisha den Abpraller ins Torwarteck entschlossen. Das Team von Erfolgscoach Flick, der das Amt von Niko Kovac vor exakt einem Jahr übernommen hatte, zeigte sich aber nur kurz geschockt. Serge Gnabry wäre kurz darauf beinahe der Ausgleich gelungen, doch Andre Ramalho kratzte den Ball noch von der Linie.

Ramalho hatte auf der anderen Seite dann die Chance zum 2:0 (17.), scheiterte freistehend aber an Manuel Neuer. Dies sollte sich rächen: Nach einem dummen Foul von Enock Mwepu an Thomas Müller, verwandelte Lewandowski den Strafstoß eiskalt.

Es war im ersten Durchgang ein offenes und flottes Spiel, in dem Salzburg die Bayern einige Male ärgern konnte. Immer wieder nutzte RB Fehler der Münchner im Aufbau aus, um schnell umzuschalten. Doch auch die Bayern hatten ihre Chancen: Die beste davon vergab Lewandowski (37.), ehe Müller mit Macht nach innen flankte und Kristensen den Ball ins eigene Tor beförderte.

Nach dem Wechsel erwischte erneut RB den besseren Start. Doch Neuer parierte glänzend gegen Mwepu. Danach übernahmen die Bayern die Kontrolle. Gnabry (62.) und Coman mit einem Lattenschuss (64.) verpassten die Vorentscheidung.

Salzburg schlug zurück, Neuer verhinderte danach Schlimmeres. Nach Ecke von Joshua Kimmich gelang Boateng per Kopf das erlösende 3:2, Salzburg fiel in sich zusammen.

(dpa/sid)
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