Bekanntgabe nicht abgesprochen Bayern schockt RB Leipzig mit Upamecano-Verpflichtung

Leipzig · Während RB Leipzig gegen den FC Augsburg spielte, verkündete Bayern München die Verpflichtung des Abwehrchefs der Sachsen. Die Leipziger wussten davon nichts, wie Trainer Julian Nagelsmann sagte.

Der Sieg gegen den FC Augsburg war noch nicht einmal perfekt, da hatte RB Leipzig den Kampf um seinen Abwehrchef längst verloren. Während sich die Sachsen am Freitagabend ein 2:1 in der Fußball-Bundesliga erkämpften, verkündete Branchenprimus Bayern München die Verpflichtung von Dayot Upamecano. Nicht per Vereinsmitteilung oder die eigenen Kanäle in den sozialen Medien, sondern via Interview von Sportvorstand Hasan Salihamidzic in der „Bild“.

Für einen Transfer in dieser Größenordnung, der französische Nationalspieler kostet in einer Klausel verankerte 42,5 Millionen Euro, ein durchaus ungewöhnlicher Weg. Entsprechend perplex waren die Leipziger - die wussten nämlich von nichts. „Ich habe davon gar nicht erfahren, davon will ich vor einem Spiel aber auch nichts wissen“, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem 2:1-Erfolg gegen den FCA. „Ich weiß, dass Upa eine Klausel hat und der Ball nicht bei uns liegt. Ich habe mich tatsächlich aber nur auf Augsburg konzentriert.“

Dass Upamecano gegen den FCA auf der Bank saß, hatte dann auch nichts mit dem Wechsel nach München zu tun. Vielmehr wollte Nagelsmann den Innenverteidiger wie auch Kapitän Marcel Sabitzer für das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am Dienstag gegen den FC Liverpool schonen. Der Erfolg durch Tore von Dani Olmo (38./Foulelfmeter) und Christopher Nkunku (43.) gelang trotz des Gegentores von Daniel Caligiuri (77./Foulelfmeter) im Schongang.

Der Abgang von Upamecano war allgemein erwartet worden. Schließlich hatte der 22-Jährige sich bei seiner Vertragsverlängerung in Leipzig bis 2023 eben jene vergleichsweise günstige Klausel zusichern lassen. Doch erst kürzlich hatte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in einem TV-Interview betont, mit Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge so verblieben zu sein, dass man sich stets auf dem Laufenden halte. Umso verwunderlicher nun, dass man bei RB offenbar aus allen Wolken gefallen ist.

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Foto: AP/Matthew Childs

Der Club steuerte schnell dagegen und sorgte noch am späten Freitagabend für gute Nachrichten. Der bisher von Manchester City ausgeliehene Angeliño wechselt fest zu RB. Mit dem Spiel gegen Augsburg griff die Kaufverpflichtung für den spanischen Verteidiger. Der 24-Jährige hat nun einen Vertrag in Leipzig bis 2025. Upamecano hat bei den Bayern vom Sommer an bis 2026 unterschrieben und soll dort der Nachfolger von David Alaba werden, dessen Vertrag nicht verlängert wird.

(kron/stja/dpa)
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