„Besser nichts zu sagen“ Schweinsteiger will sich nicht zu den Bayern äußern

Berlin · Für eine Preisverleihung kehrte Bastian Schweinsteiger nach Deutschland zurück. Zu den drängenden Fragen im Fußball schwieg der Weltmeister - vor allem beim Thema Bayern München wollte er nicht ins Fettnäpfchen treten.

 Bastian Schweinsteiger in Berlin.

Bastian Schweinsteiger in Berlin.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Bastian Schweinsteiger fühlte sich sichtlich überrumpelt. Eigentlich hatte er sich nur den Preis als "Ikone des Sports" abholen und nach ein paar Dankesworten die Bühne der Komischen Oper in Berlin wieder verlassen wollen. Doch die resolute Moderatorin Barbara Schöneberger ließ den Fußball-Weltmeister von 2014 noch ein Spiel spielen - und dann verschlug es Schweinsteiger die Sprache.

Er sollte innerhalb von fünf Sekunden drei Dinge nennen, die ihm spontan zu bestimmten Themen einfallen. Und das erste Thema war ausgerechnet die aktuell missliche Lage bei Ex-Klub Bayern München. Der Buzzer ertönte, ohne dass die Klubikone auch nur ein Wort verlor. "Manchmal ist es besser, nichts zu sagen", meinte Schweinsteiger schmunzelnd.

Bastian Schweinsteiger als „Sports Icon“ geehrt
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Auch sonst sagte der 34-Jährige bei seinem kurzen Besuch in Deutschland für die "Men of the Year"-Awards des Männermagazins GQ nicht viel. Nichts zum Gipfeltreffen der Bayern am Wochenende in Dortmund. Nichts zur Nationalmannschaft, die in der Nations League vom Abstieg bedroht ist. Nichts zu Bundestrainer Joachim Löw, der seit dem WM-Debakel umstritten ist. Nichts zu seiner sportlichen Zukunft, die nach zwei Spielzeiten bei Chicago Fire in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS) offen ist.

Dass Schweinsteiger nach der aktiven Karriere den Rasen gegen den Roten Teppich eintauscht, ist kaum vorstellbar. So richtig wohl fühlte sich der Bayer im Blitzlichtgewitter augenscheinlich nicht, auch wenn Ehefrau Ana Schweinsteiger-Ivanovic an seiner Seite war. "Es freut mich sehr, dass meine Frau Ana mich begleitet hat, das bedeutet mir sehr viel", sagte Schweinsteiger. Die frühere Tennisspielerin schenkte ihrem Mann für die warmen Worte einen Handkuss.

Auf den knapp acht Monate alten Sohn passten an dem Abend die Großeltern auf. Vor der Veranstaltung versicherten sich die Eltern in einem Videochat, dass zu Hause alles in Ordnung ist. Über sein Vaterglück hatte Schweinsteiger kürzlich der Bild erzählt: "Wir schlafen mal weniger, haben volle Windeln zu wechseln, aber die Geburt des Kindes ist das Schönste, was einem passieren kann."

Schweinsteiger ließ vor rund 850 geladenen Gästen durchblicken, dass er und seine Familie irgendwann nach Deutschland ziehen würden. Vielleicht sogar in seine oberbayerische Heimat Kolbenmoor. "Ich weiß aber noch nicht wann genau", sagte Schweinsteiger: "Ich bin sehr heimatverbunden, und meine Familie lebt ja auch dort in der Nähe." Mit seiner weltgewandten Frau würde er deswegen keine Probleme bekommen: "Sie liebt die Natur."

Bei dem Spiel, das Schweinsteiger zusammen mit Laudator Marcel Reif auf der Bühne der Komischen Oper spielte, wurde der Fußballer auch gefragt, welche drei Dinge in Deutschland besser seien als in den USA. "Autofahren, Familie und Essen", lautete seine Antwort.

(sid/sef)
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