Bayer 04 Leverkusen Zum Start nur halbe Sachen

Die Devise von Eren Derdiyok und Stefan Kießling bis zur Rückkehr von Patrick Helmes: Zwei für einen. Die Leverkusener lassen beim 2:2 in Mainz Dynamik lediglich in Ansätzen erkennen.

Bundesliga 09/10: Mainz - Leverkusen
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Ein Tor in Babelsberg im Pokal, was Leverkusen nun nach Kaiserslautern zum Betzenberg gebracht hat, ein Treffer zum 1:1 in Mainz, der die behäbigen Leverkusener Kollegen belebte beim Bundesliga-Einstieg am Bruchweg — das hätte Eren Derdiyok zufrieden auf das vergangene und das aktuelle Werk blicken lassen können. Zufrieden?

Der offenbar sehr selbstkritische Schweizer nannte das, was er und die Mannschaft am Samstag leisteten, schlicht enttäuschend. "Ich kann das viel besser, ich bin sehr schlecht ins Spiel gekommen", sagte der schlanke Stürmer. Doch er traf die Kugel optimal beim Schuss nach der Flanke von Barnetta — ebenso wie Stefan Kießling zum 2:1, wobei der Schlaks den Ball in den Winkel setzte.

Ansonsten machten die Leverkusen beim ärmlichen 2:2 beim aufgedrehten Aufsteiger meistens nur halbe Sachen. Die erste halbe Stunde? Weitgehend gräuslich — weil behäbig, unharmonisch, unpräzise, ohne Feuer bis auf den Kopfball von Sami Hyypiä nach einem Eckstoß. Renato Augusto etwa begab sich früh ans Hadern (vorzugsweise mit Daniel Schwaab), musste aber selbst dauernd die Bälle an mutige Mainzer abgeben.

Der Brasilianer mochte kaum einen bewegenden Beitrag zum Leverkusener Auftritt liefern, was auch auf Michal Kadlec zutraf, der sehr gewöhnungsbedürftige Vorstellungen von Dynamik entwickelt.

Das (unter anderem) ließ das Spiel von Bayer erst gar nicht in Fluss kommen. "Es hat an der Zirkulation gefehlt", sagte Derdiyok, der mit dem wieder fleißigen Kießling zumindest seinem ureigenen Auftrag nachkam. Zwei für einen — so heißt die Devise bis zur Wiederkehr von Patrick Helmes, damit die Torquote einigermaßen stimmig bleibt.

Doch das wird wenig helfen, wenn sich die Leverkusener solche Treffer einfangen wie das 1:0 der Platzherren durch Hoogland nach einer Flanke von Ivanschitz. Da stand Bayer (Manuel Friedrich, Hyypiä und Daniel Schwaab) im Nebel, und hintendran wussten René Adler und Kadlec nichts mehr zu richten beim deprimierenden Einschlag nach wenigen Minuten.

"In der vergangenen Saison ist es uns nie gelungen, mal einen Rückstand umzubiegen. Das wenigstens haben wir diesmal geschafft", sagte der voll konzentriert, fehlerlos tätige Adler in Bayers Tor.

Das allerdings mutete an wie ein schwacher Trost nach halbwegs missratenem Beginn der Spielzeit. Trainer Jupp Heynckes versuchte sich selbst zu beruhigen mit dem Hinweis, dass "wir die Mannschaft auf fünf Positionen verändert haben. Da fehlt es noch an Harmonie". Was aber Sache ist, formulierte Stefan Kießling: "Es ist sehr ärgerlich, wenn du international spielen willst und beim Aufsteiger gleich zwei Punkte lässt."

(RP)
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