Bayer Leverkusen Werkself wehrt die Häme erst einmal ab

Paris · Bei Bayer 04 ist man froh, den ersten Teil eines "Doppelpacks des Grauens" in Paris gut hinter sich gebracht zu haben.Morgen wollen sich die Leverkusener "in München auch nicht verstecken", sagt Verteidiger Philipp Wollscheid.

CL 13/14: Rolfes verschießt Elfmeter in Paris
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Das Ende der diesjährigen Champions-League-Saison war für Bayer 04 dann doch kein Ende mit Schrecken. Stattdessen hob der Leverkusener Tross gestern Mittag vom Pariser Flughafen Orly mit der erleichternden Gewissheit ab, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten Schadensbegrenzung betrieben und eine Blamage wie im Hinspiel nicht wiederholt zu haben. Das ist viel, das ist ein Erfolg für das Bayer 04 Mitte März 2014. "Wir hatten kein Wunder von Paris erwartet, und das ist auch ausgeblieben, aber wir sind trotz der Niederlage durchaus nicht unzufrieden", sagte Geschäftsführer Michael Schade.

Froh sind sie im Verein vor allen Dingen darüber, dass in den Tagen zwischen Paris und dem Gastspiel bei den Bayern am Samstag in der Öffentlichkeit nicht durchdekliniert wird, wie viele Gegentore es wohl in der Summe beider Spiele werden, die man sich in der sportlichen Krise noch oben drauf lädt. Der absehbaren Häme im Lande hat das ordentliche 1:2 bei PSG zunächst einmal die Nahrung entzogen. "Von solchen Dingen sollten wir uns eh nie beeinflussen lassen, aber natürlich ist es angenehmer, als wenn wir fünf Stück bekommen hätten", sagte Philipp Wollscheid. Eine Woche, wie sie zuletzt Schalke 04 erleben musste mit einem 1:6 gegen Madrid und danach einem 1:5 in München, ist für die Rheinländer erst einmal in beruhigende Ferne gerückt.

Aus dem "Doppelpack des Grauens" sind zwei separate Spiele geworden, die Leverkusen nun auch separat angehen kann. Mehr noch: Ohne ein Prophet sein zu müssen, steht die Partie in der Allianz-Arena in erster Linie unter dem Stern des ersten Spiels nach dem Urteil gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß, viel weniger wird die Leverkusener Talfahrt das beherrschende Thema sein. Auch das nimmt man im Bayer-Lager nur zu dankbar an. "Wir spielen nicht jede Woche gegen Paris, gut, Samstag kommt jetzt noch etwas Besseres, aber wir brauchen uns in München auch nicht zu verstecken", sagte Wollscheid. Inwieweit die Bayern die 90 Minuten zum Zeichen der Solidarität für ihren umstrittenen Vorsitzenden erklären und sich dementsprechend extra-motiviert zeigen werden, dürfte Bayer 04 indes erst morgen, ab 18.30 Uhr, spüren.

Der morgige Tag ist dann auch der letzte, der noch zwischen dem Werksklub und den selbst ausgerufenen neun Endspielen um die erneute Qualifikation zur Königsklasse steht. Dass genau das das Ziel der Profis ist und man zumindest im Mannschaftskreis befriedigende Gedanken zur Europa League noch weit von sich weist, verriet Wollscheid im Pariser Prinzenpark: "Wir sind guter Dinge, dass wir unser Saisonziel erreichen werden, und das ist die direkte Champions-League-Qualifikation", sagte er.

(RP)
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