Bayer-Sieg zum Auftakt Werkself startet mit Spektakel gegen Paderborn

Leverkusen · Endlich ein Erfolg zum Auftakt: Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz hat sich in einem phasenweise mitreißenden Spiel gegen den Aufsteiger 3:2 durchgesetzt. Es ist der erste Leverkusener Sieg an einem ersten Spieltag seit vier Jahren.

Bundesliga 19/20: Bayer 04 Leverkusen - SC Paderborn: die Bilder
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Bayer 04 gegen SC Paderborn: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Lange mussten die Leverkusener Fans nicht auf das erste Tor der Werkself in dieser Bundesligasaison warten. Nach zehn Minuten löste sich der von der rechten Seite in den Strafraum eingedrungene Kevin Volland von seinem Gegenspieler, setzte zu einer diffusen Mischung aus Flanke und Schuss an, die bei Leon Bailey am zweiten Pfosten landete. Der Jamaikaner hatte anschließend keine Mühe, den Ball über die Linie zu befördern. Es war der Startschuss für ein hochunterhaltsames, teils spektakuläres Duell der Marke „David gegen Goliath“, das die Mannschaft von Trainer Peter Bosz – also Goliath – 3:2 (2:2) gewann.

Doch die Annahme, dass sich der Aufsteiger aus Ostwestfalen von dem frühen Rückschlag beeindrucken lassen könnte, entpuppte sich als Trugschluss. Nur fünf Minuten später war es Paderborns Sven Michel, der als Folge eines fatalen Fehlpasses von Julian Baumgartlinger nebst lehrbuchartigem Konter der Gäste das 1:1 markierte (15). Kurz danach bewies Baumgartlinger indes ein gutes Auge für den an der Strafraumgrenze lauernden Kai Havertz und bediente den Nationalspieler sehenswert. Mit der ihm eigenen Lässigkeit chippte der 20-Jährige den Ball ins lange Eck (19.).

Diesmal benötigte der Aufsteiger sechs Minuten für eine passende Antwort. Christopher Antwi-Adjei dribbelte sich über links stark in Bayers Sechzehnmeterraum, suchte den Abschluss, scheiterte an Bayers Schlussmann Lukas Hradecky, dessen Abpraller bei Streli Mamba landete, der nach starker Ballannahme zu erneuten Ausgleich traf (25). Daran änderte auch die torwartähnliche Abwehr mit beiden Händen von Wendell auf der Linie nichts mehr, die dem Brasilianer die Gelbe Karte und ein paar Lacher von der Tribüne einbrachte.

Bayer 04 Leverkusen - SC Paderborn: die Werkself in der Einzelkritik
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Bayer 04 - SC Paderborn: die Werkself in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Nicht lustig war indes die Behandlungspause von Kapitän Lars Bender, der nach einem Luftzweikampf mit Antwi-Adjei minutenlang an der Seitenlinie behandelt werden musste. Mit tamponierten Nasenlöchern nahm der 30-Jährige anschließend seine Arbeit wieder auf – allerdings nur bis zur Halbzeit.

Das letzte Ausrufezeichen der mitreißenden ersten 45 Minuten setzte wieder Antwi Ajdei, der um Zentimeter an einer flachen Hereingabe vorbeirutschte und so die sichere Führung verpasste (42.). Mohamed Dräger ließ noch einen wuchtigen, aber zu mittig platzierten und daher parierten Distanzschuss folgen (43.). So war das Remis zur Pause fast schon ein wenig schmeichelhaft für die Werkself, die sich immer wieder Ungenauigkeiten im Spielaufbau leistete, teils fahrig verteidigte und so Paderborn stark machte.

Nach dem Wiederanpfiff drängte Bayer auf die Führung, kam aber zunächst bestenfalls zu semigefährlichen Chancen – und musste stets auf der Hut sein, nicht in einen der überfallartigen Konter der Gäste zu geraten. Der bis dahin eher blasse Kevin Volland hatte noch die beste Gelegenheit auf die erneute Führung, doch sein Kopfball ging knapp am Tor vorbei (65.).

Bundesliga 19/20 1. Spieltag: die Reaktionen der Traine
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1. Spieltag: die Reaktionen der Trainer

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Foto: imago images / Sven Simon/Frank Hoermann/SVEN SIMON;via www.imago-images.de

Die schönste Kombination des Spiels brachte schließlich wenig später das dritte Tor für die Gastgeber: Havertz spielte einen wunderbaren Pass auf Wendell, der auf der linken Außenbahn wiederum nicht lange zögerte und Volland mustergültig vor dem Tor bediente – 3:2 (69.). In der Schlussphase diktierte die Mannschaft des engagiert coachenden Niederländers Bosz klar das Geschehen, blieb aber trotz guter Chancen ohne weitere Treffer. Paderborn war nur noch zu Gelegentlichen Nadelstichen in der Lage, die letztlich zu ungenau ausgespielt wurden.

Weiter geht es für Bayer 04 am kommenden Samstag in Düsseldorf mit dem ersten von insgesamt sechs rheinischen Derbys in dieser Saison (15.30 Uhr). Nach dem ersten Sieg an einem ersten Spieltag seit vier Jahren dürfte die Zielsetzung klar sein: den Schwung mitnehmen und aus dem guten Saisonauftakt einen perfekten machen.

Bayer Leverkusen - SC Paderborn 07 3:2 (2:2)

Bayer Leverkusen: Hradecky - Tah, S. Bender, Wendell - Ch. Aranguiz, Baumgartlinger (62. Bellarabi) - L. Bender (46. Dragovic), Havertz, Demirbay, Bailey (88. Alario) - K. Volland

SC Paderborn 07: J. Huth - Dräger (84. Zolinski), Strohdiek, Hünemeier, Collins - Gjasula, Vasiliadis - Pröger (70. Holtmann), Antwi-Adjej - Mamba (61. Oliveira Souza), S. Michel

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg) - Zuschauer: 26208

Tore: 1:0 Bailey (10.), 1:1 S. Michel (15.), 2:1 Havertz (19.), 2:2 Mamba (25.), 3:2 K. Volland (69.)

Gelbe Karten: Wendell (1), Dragovic (1) / -

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