Einziger Winter-Transfer Warum Bayer 04 bei Bailey schnell zuschlagen musste

Leverkusen · Bayer Leverkusen hat den 19-jährigen Stürmer Leon Bailey mit sofortiger Wirkung vom KRC Genk verpflichtet. Der Youngster kündigte an, die Fans in der BayArena vor allem unterhalten zu wollen. Sein Vertrag gilt bis 2022.

Bayer 04 Leverkusen: Das ist Leon Bailey
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Noch etwas verlegen lächelt Leon Bailey in die Kamera, während er gemeinsam mit Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Michael Schade das Trikot seines neuen Klubs hochhält. Dabei ist der mit geschätzten 13,5 Millionen Euro Ablöse wohl teuerste Winter-Transfer aller Bundesligisten alles andere als zurückhaltend — zumindest auf dem Fußballplatz. Dort entzückte der technisch versierte und pfeilschnelle Flügelstürmer zuletzt nicht nur die Talentsichter aus Leverkusen. Vor allem in der Europa League überzeugte der Jamaikaner im Trikot des KRC Genk und führte sein Team mit sieben Treffern in zwölf Partien in die Zwischenrunde des Wettbewerbs.

Am Dienstag präsentierte Leverkusen das Talent als ersten und einzigen Winter-Zugang. "Hätten wir uns jetzt nicht um Bailey bemüht, wäre er im Sommer für uns nicht ansatzweise zu bezahlen gewesen. Viele Vereine waren auf ihn aufmerksam geworden", sagte Bayer-Manager Jonas Boldt unserer Redaktion. "Wir sind sehr froh darüber, ihn jetzt zu bekommen." Der Youngster erhält beim Werksklub einen Vertrag bis 2022.

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Bailey schon länger in Bayers Visier

Ein Vorteil für Bayer in den Verhandlungen war, dass der Werksklub den Jamaikaner schon seit einiger Zeit beobachtet hatte. Allen voran Laurent Busser zeigte sich von Beginn an sehr angetan von den fußballerischen Fähigkeiten des Angreifers. Der Chefscout von Bayer 04 drängte Boldt dazu, sich Bailey persönlich anzuschauen. "Als Leon dann mit Genk in einer schweren Europa-League-Gruppe weiter auf sich aufmerksam machte, kam noch einmal eine ganz neue Dynamik rein", erklärte Boldt. Auch Trainer Roger Schmidt habe "Spaß an der Idee gefunden", Bailey für Leverkusen zu gewinnen. "Er wird seine Zeit brauchen, aber die werden wir ihm geben. In der Rückrunde wird er bestimmt schon seine Qualitäten zeigen", sagte Boldt.

Geschäftsführer Michael Schade sprach von einer "Investition in die Zukunft". Bailey werde "die Mannschaft stärker machen". Rudi Völler zeigte sich ähnlich euphorisch: "Er hat großes Talent, sonst hätten wir uns nicht für ihn entschieden. Leon ist sehr schnell, dribbelstark und torgefährlich — ein Kombinationsspieler, der sehr gut in unser System passt." Der Angreifer, der schon am Dienstag sein erstes Training mit der Mannschaft absolvierte, schwärmte selbstredend von seinem neuen Verein. "In Leverkusen möchte ich den nächsten wichtigen Schritt in meiner Karriere machen. Der Klub ist bekannt dafür, dass Spieler sich hier gut entwickeln können. Und die Art, wie hier Fußball gespielt wird, ist attraktiv. Das gefällt mir", erklärte der Angreifer, der mit der Rückennummer neun auflaufen wird.

"Meine Qualitäten bestehen aus sehr körperlichem Spiel und Unterhaltung." Also Bailey, der Entertainer? "Ich mag es, die Zuschauer mit meinem Spiel zu unterhalten — wenn sie gerne kommen und den Fußball und mein Spiel genießen. Ich will viele Vorlagen und Tore erzielen."

Sein Spitzname, so verriet der neueste Bayer-Spieler, sei "Chippy" — in Anlehnung an die fiktive Musikgruppe "Alvin und die Chipmunks". Aus der aktuellen Werkself kenne er vor allem Chicharito. "Er ist ein sehr guter Spieler, der in zahlreichen Top-Klubs gespielt hat. Die anderen werde ich noch kennenlernen", sagte Bailey.

Roberto Hilbert, der seit Wochen auf Vereinssuche ist, fand hingegen bis Schließung des Transferfensters keinen neuen Klub. Ein Wechsel innerhalb Deutschlands Top-Ligen ist damit vorerst vom Tisch.

(sb)
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