Bayer Leverkusen Kießling startet gemeinsam mit Bayer wieder durch
Leverkusen · Ziemlich genau drei Monate ist es her, dass Stefan Kießling in Florida seine Ziele deutlich formulierte. Im Wintertrainingslager von Bayer Leverkusen machte der Stürmer klar, wo er mit der Werkself in dieser Saison hin möchte. Die Teilnahme an der Champions League war und ist das Maximalziel, das es zu erreichen gilt. Damals hoffte er noch, auch ins Rennen eingreifen zu können.
Eine Schwächephase nach dem Rückrundenstart machte diese Ambitionen aber erst einmal zunichte. Auch Kießling erlebte eine schwere Zeit. Nicht wenige stellten den Publikumsliebling plötzlich in Frage, der zwar weiterhin wichtig auf dem Platz war, aber eben kaum Treffer erzielte. Gebetsmühlenartig verwiesen Spieler und Trainer dabei auf die Entwicklung dieser jungen Mannschaft, die eben auch Rückschläge einstecken müsse.
Die jüngste Erfolgsserie mit sechs siegreichen Partien hat aber auch dem Angreifer wieder Auftrieb gegeben. Nach zuletzt drei Toren in zwei Spielen ist nicht nur Kießlings Selbstbewusstsein zu Recht groß; Ziel des Teams ist Platz drei und der direkte Weg in die Königsklasse. Das untermauerte auch Kapitän Simon Rolfes, der die zurzeit drittplatzierten Gladbacher noch abfangen möchte. "Wir müssen sie weiter unter Druck setzen und wollen sie überholen."
Mit einem Erfolg gegen den Abstiegskandidaten Hannover 96 soll der nächste Schritt getan werden. Lag Bayer vor dem Hinrundenduell noch zwei Punkte hinter den Niedersachsen, ist deren Rückstand inzwischen auf 22 Zähler gewachsen. Trainer Roger Schmidt wird allerdings erst kurzfristig wissen, ob er neben den bis zuletzt angeschlagenen Roberto Hilbert, Tin Jedvaj auch wieder auf Bernd Leno zählen kann. Der Torhüter laboriert an einer Kapselverletzung im Sprunggelenk und wurde - ungeachtet dessen - zum wiederholten Male mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Einen vorzeitigen Abschied befürchtet Schmidt jedoch nicht. "Ich sehe keinen zwingenden Grund, sich von Bayer 04 zu verabschieden. Dafür ist unsere Perspektive als Verein und Mannschaft einfach zu gut."